39 Grad Fieber Erwachsene kann ein Warnsignal deines Körpers sein. Hier erfährst du, wie du Symptome richtig deutest, wann Hausmittel ausreichen und wann du zum Arzt musst.

39 Grad Fieber richtig einordnen
Was bedeutet hohes Fieber?
Körpertemperatur Stufen
38 Grad Fieber Erwachsene
Wenn die Körpertemperatur bei Erwachsenen 38 Grad erreicht, spricht man von einer leichten Temperaturerhöhung, nicht von einem echten Fieber. Meist ist das ein Zeichen, dass das Immunsystem auf etwas reagiert – vielleicht auf einen beginnenden Infekt oder auf körperliche Erschöpfung. Laut Robert Koch-Institut (RKI, 2023) liegt die normale Körpertemperatur zwischen 36,3 °C und 37,4 °C. Alles darüber hinaus bedeutet, dass der Körper aktiv gegen etwas arbeitet. Viele spüren in dieser Phase noch keinen starken Krankheitsdruck, doch das ist die entscheidende Vorstufe.
38 5 Fieber Erwachsene
Ab 38,5 Grad beginnt das eigentliche Fieber. Jetzt reagiert der Hypothalamus, das Temperaturzentrum im Gehirn, deutlich. Es erhöht den Sollwert der Körpertemperatur, um Krankheitserreger zu schwächen. Dieses Stadium ist häufig begleitet von Schüttelfrost, Müdigkeit und einem erhöhten Puls. Ärzte raten dazu, den Verlauf genau zu beobachten und ausreichend zu trinken (Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin, 2022).
39 Grad Fieber Erwachsene
Mit 39 Grad spricht man von hohem Fieber. Der Körper kämpft mit voller Kraft – oft gegen Virusinfektionen wie Grippe oder Covid-19. Es fühlt sich an, als würde man innerlich „glühen“, und viele berichten von wechselnden Kälte- und Hitzeschüben. Jetzt ist Ruhe wichtig, aber auch Kontrolle: Wenn das Fieber länger als zwei Tage anhält, sollte ein Arzt konsultiert werden.
40 Grad Fieber Erwachsene
Ab 40 Grad wird Fieber potenziell gefährlich. Der Kreislauf ist stark belastet, und Organe wie Herz und Nieren beginnen, unter Stress zu geraten. Besonders bei älteren Menschen oder Vorerkrankten kann diese Temperatur lebensbedrohlich werden. Nach Angaben der Deutschen Herzstiftung kann der Puls um bis zu 20 % steigen, was bei Herzpatienten riskant ist.
Ab wann ist Fieber gefährlich Erwachsene
Die Grenze zwischen „normalem“ Fieber und Gefahr ist fließend. Ab 39,5 °C oder wenn Symptome wie Verwirrtheit, Atemnot oder Kreislaufstörungen auftreten, gilt: medizinische Hilfe suchen. Eine Faustregel der Weltgesundheitsorganisation (WHO, 2023) lautet: Hohes Fieber, das länger als drei Tage dauert, ist immer ein Warnsignal.
Ursachen plötzlicher Fieberschübe
Virale Infektionen häufig
In den meisten Fällen sind Viren schuld – Influenza, Adeno-, oder Coronaviren. Der Körper reagiert, indem er die Temperatur erhöht, um die Virusvermehrung zu hemmen. Studien zeigen, dass sich viele Viren bei über 38 °C schlechter replizieren (Universität Tübingen, 2021).
Bakterielle Auslöser erkennen
Bakterielle Infekte verursachen oft länger anhaltendes Fieber. Typisch ist, dass die Temperatur nicht gleichmäßig verläuft, sondern in Schüben steigt. Besonders Pneumonien oder Harnwegsinfekte können sich so zeigen. Ein Blutbild kann Aufschluss geben, ob eine bakterielle Entzündung vorliegt.
Impfreaktion oder Nebenwirkung
Nach Impfungen kann Fieber ein Zeichen der Immunaktivität sein. Der Körper „lernt“, Antikörper zu bilden – ähnlich wie bei einem echten Infekt. Dieses Fieber klingt meist nach 24 bis 48 Stunden ab. Nur wenn es über 39 °C steigt, sollte ein Arzt konsultiert werden (Paul-Ehrlich-Institut, 2023).
Autoimmunreaktionen selten
Gelegentlich entsteht Fieber auch ohne Infektion, etwa durch eine autoimmune Entzündung. Das Immunsystem greift körpereigene Zellen an – ein Phänomen, das bei Erkrankungen wie Lupus oder rheumatoider Arthritis vorkommt. Diese Form des Fiebers bleibt oft chronisch und muss ärztlich abgeklärt werden.
Hormonelle Entgleisungen
Störungen in Schilddrüse oder Nebennierenrinde können ebenfalls Temperaturanstiege verursachen. Bei einer Überfunktion (Hyperthyreose) etwa arbeitet der Stoffwechsel auf Hochtouren – Betroffene fühlen sich „innerlich heiß“, ohne krank zu sein. Endokrinologische Diagnostik ist hier entscheidend.
Fieber bei gesunden Erwachsenen
Fieber als Immunreaktion
Bei einem gesunden Erwachsenen ist Fieber eine beeindruckende Demonstration der Selbstheilungskraft. Das Immunsystem schaltet in den Angriffsmodus – Leukozyten vermehren sich, und Zytokine werden ausgeschüttet. Das alles ist ein wohldurchdachter Prozess, kein Zufall.
Selbstlimitierend oder kritisch
In den meisten Fällen reguliert sich das Fieber von selbst. Doch wer den Körper überfordert – durch Sport, Alkohol oder zu wenig Schlaf – riskiert, dass sich der Zustand verschlechtert. Eine klinische Studie des Charité Berlin (2022) zeigte, dass Erholung die Dauer von Fieber um bis zu 30 % verkürzen kann.
Warnzeichen für Komplikationen
Wenn plötzlich starke Muskelschmerzen, Schwindel oder ein steifer Nacken auftreten, ist das ein Alarmsignal. Es könnte auf Meningitis oder Sepsis hindeuten. Besonders, wenn Fieber trotz Medikamenten nicht sinkt, ist das kein gutes Zeichen.
Wann wird es gefährlich?
Risikofaktoren und Komorbiditäten
Chronisch Kranke besonders gefährdet
Menschen mit Herz-, Lungen- oder Nierenerkrankungen reagieren empfindlicher auf hohes Fieber. Schon eine Temperatursteigerung um 1 °C kann bei ihnen die Organe stark belasten. Ärzte raten zu früher ärztlicher Abklärung (Deutsche Gesellschaft für Pneumologie, 2022).
Herz-Kreislauf-System unter Stress
Fieber bedeutet für den Körper eine Art Hochleistung. Der Blutdruck schwankt, das Herz schlägt schneller, und der Energieverbrauch steigt. Für gesunde Erwachsene kein Problem, aber für Herzpatienten riskant.
Stoffwechselerkrankungen beachten
Diabetiker etwa verlieren bei Fieber leichter das Gleichgewicht ihres Blutzuckerspiegels. Fieber kann die Insulinempfindlichkeit verändern. Die Deutsche Diabetes Gesellschaft betont daher, dass Fiebertage auch Anpassung der Medikation erfordern.
Alter und Immunstatus entscheidend
Ältere Menschen haben oft ein schwächeres Immunsystem – manchmal steigt ihre Temperatur bei Infekten gar nicht stark an. Das macht Fieber bei Senioren besonders tückisch, weil schwere Infekte übersehen werden können.
Alarmsignale bei hohem Fieber
Atemnot oder Verwirrtheit
Wenn jemand mit Fieber plötzlich flach atmet oder nicht mehr klar reagiert, zählt jede Minute. Das kann ein Hinweis auf Sauerstoffmangel oder eine Sepsis sein – sofortiger Notruf ist Pflicht.
Hautveränderungen plötzlich
Blaue Lippen, blasse oder marmorierte Haut sind Warnzeichen für Durchblutungsprobleme. Bei hohem Fieber signalisiert das eine Überforderung des Kreislaufs.
Neurologische Ausfälle ernst nehmen
Kopfschmerzen, Lichtempfindlichkeit, Nackensteife – das sind klassische Meningitiszeichen. Bei diesen Symptomen darf man nicht zögern, denn laut RKI (2023) zählt hier jede Stunde.
Schüttelfrost und Herzrasen
Diese Kombination zeigt, dass der Körper gerade maximale Energie verbraucht. Oft kündigt sie eine bakterielle Infektion an. Wichtig ist, ausreichend Flüssigkeit zuzuführen, um den Kreislauf zu stabilisieren.
Fieber ab wann ins Krankenhaus Erwachsene
3 Tage ohne Besserung
Wenn Fieber nach drei Tagen nicht sinkt, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Das gilt besonders, wenn die Temperatur unverändert über 39 °C bleibt oder erneut ansteigt.
Temperatur über 40 Grad
Ab 40 Grad wird Fieber ein Notfall. Es drohen Kreislaufkollaps oder Organüberlastung. Die Empfehlung der Deutschen Internisten-Gesellschaft: sofortige Notaufnahme.
Begleitsymptome entscheiden
Nicht nur die Zahl auf dem Thermometer zählt – auch Begleitsymptome wie Atemnot, Ausschlag oder Bewusstseinsstörungen sind entscheidend. Diese Kombination ist oft gefährlicher als das Fieber selbst.
Risiko bei Vorerkrankungen
Chronisch Kranke sollten schon früher ärztliche Hilfe suchen. Selbst bei 38,5 °C kann das System überfordert sein. Ärzte sehen bei solchen Patienten lieber einmal zu viel als einmal zu wenig.
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Symptome begleiten und deuten
Typische Fieberanzeichen
Frühzeichen erkennen
Frösteln und Schwächegefühl
Es beginnt oft ganz leise – ein leichtes Frösteln, obwohl die Raumtemperatur völlig normal ist. Manche ziehen sich gleich eine Decke über, andere denken, es sei bloß ein Luftzug. Doch tatsächlich ist dieses Kälteempfinden ein klassisches Frühzeichen für beginnendes Fieber. Der Körper hebt seine interne Solltemperatur an, der Ist-Wert liegt aber noch darunter – deshalb zittert man. Parallel dazu fühlt man sich häufig plötzlich schlapp, als hätte jemand die Energie aus einem herausgezogen. Diese unscheinbare Kombination aus Frösteln und Schwäche ist oft der erste Hinweis darauf, dass das Immunsystem auf Hochtouren arbeitet.
Kopf- und Gliederschmerzen
Kaum setzt das Frösteln ein, gesellen sich nicht selten diffuse Kopf- oder Gliederschmerzen dazu. Es fühlt sich an, als würden sämtliche Muskeln innerlich ziehen oder drücken. Besonders im Bereich des Rückens oder der Oberschenkel beschreiben viele Betroffene ein dumpfes Druckgefühl. Laut Robert Koch-Institut (RKI, 2023) sind solche Symptome typisch für virale Infekte und gelten als unspezifisch – aber ernst zu nehmen. Wer genau hinhört, erkennt: Der Körper will jetzt Ruhe.
Appetitlosigkeit häufig
Plötzlich schmeckt nichts mehr. Der Gedanke an Essen ruft kein Hungergefühl hervor – im Gegenteil. Der Appetitverlust bei Fieber ist eine ganz natürliche Reaktion des Körpers. Energie wird vom Verdauungssystem abgezogen, um das Immunsystem zu versorgen. Diese Umverteilung wird hormonell gesteuert – unter anderem durch Interleukin-1, ein entzündungsfördernder Botenstoff (Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie, 2022).
Müdigkeit und Reizbarkeit
Wer fiebert, ist nicht einfach nur erschöpft. Man fühlt sich innerlich unruhig, manchmal auch leicht gereizt. Kleine Dinge nerven plötzlich, das Liegen fällt schwer, das Denken wird zäh. Diese Reizbarkeit hat eine biologische Grundlage: Bei Fieber schütten Immunzellen sogenannte Pyrogene aus, die auch auf das zentrale Nervensystem wirken. Kein Wunder also, dass viele in dieser Phase das Bedürfnis verspüren, sich komplett zurückzuziehen.
Symptome ab 39 Grad
Schweißausbrüche nachts
Wenn das Fieber über 39 Grad steigt, beginnt der Körper irgendwann, überschüssige Wärme loszuwerden – und das passiert oft nachts. Man wacht klatschnass auf, manchmal mehrfach. Das Schwitzen ist ein gutes Zeichen, denn es zeigt, dass der Körper den Kampf gegen den Erreger aktiv führt. Laut Universitätsmedizin Mainz (2023) ist das nächtliche Schwitzen Teil der thermoregulatorischen Rückstellreaktion.
Konzentrationsprobleme tagsüber
Ab 39 Grad funktioniert der Kopf nicht mehr wie gewohnt. Termine werden vergessen, Gespräche fließen vorbei, Lesen wird zur Qual. Das Gehirn braucht bei Fieber mehr Sauerstoff, bekommt aber gleichzeitig weniger. Kein Wunder also, dass viele in dieser Phase von einem regelrechten „Nebel im Kopf“ sprechen – medizinisch bekannt als Fieberdelir.
Pulsbeschleunigung messbar
Der Ruhepuls steigt bei Fieber messbar an – pro Grad Celsius etwa um zehn Schläge pro Minute (Deutsche Gesellschaft für Kardiologie, 2022). Dieses Phänomen tritt nicht nur bei körperlicher Anstrengung auf, sondern auch im Bett. Man liegt ruhig da, doch das Herz arbeitet auf Hochtouren – oft unbemerkt, bis Schwindel oder Herzklopfen dazukommen.
Hitzegefühl mit Kältewellen
Ein seltsames Wechselbad beginnt: Erst ist einem glühend heiß, dann wieder eiskalt. Das ist kein Widerspruch, sondern eine normale Reaktion bei Fieber. Die Thermoregulation gerät zeitweise außer Kontrolle, weil der Hypothalamus – unser „Temperaturzentrum“ im Gehirn – ständig neu kalibriert.
Kreislaufprobleme im Alltag
Treppensteigen wird zur Herausforderung, der Gang zur Küche fühlt sich an wie ein Marathon. Das Herz pumpt schneller, der Blutdruck schwankt. Besonders bei Menschen mit niedrigem Blutdruck kann Fieber zu Schwindel oder gar kurzen Ohnmachtsanfällen führen. Hier hilft es, langsam aufzustehen und regelmäßig zu trinken.
Abgrenzung zu anderen Erkrankungen
Grippe vs. COVID-19 Symptome
Die Frage, die sich viele stellen: Ist das jetzt „nur“ eine Grippe – oder Corona? Beide Krankheiten beginnen oft gleich, mit Fieber, Gliederschmerzen, Schwäche. Entscheidend ist der Verlauf: COVID-19 zeigt häufig trockenen Husten, Geruchsverlust und längere Müdigkeit. Bei Unsicherheit ist ein PCR-Test laut RKI (2023) der einzige sichere Weg zur Unterscheidung.
Typisch bei Harnwegsinfekten
Fieber, Rückenschmerzen und Brennen beim Wasserlassen? Das deutet auf eine Nierenbeckenentzündung hin. Harnwegsinfekte gehen bei Erwachsenen nicht immer mit klaren Symptomen einher, doch Fieber in Kombination mit Flankenschmerzen ist ein starkes Signal.
Unterschiede zu Magen-Darm-Infekten
Anders sieht es bei Durchfall oder Erbrechen aus: Hier steigt die Körpertemperatur oft nur leicht, bleibt aber konstant. Plötzliches hohes Fieber ist hingegen bei viralen Gastroenteritiden eher untypisch. Eine Abgrenzung ist daher durch den Symptomverlauf möglich – besonders wenn Dehydration droht.
38 Grad Fieber Kind
Bei Kindern ist 38 Grad Fieber etwas völlig anderes. Der kleine Körper reagiert schneller, oft auch heftiger – aber nicht zwingend gefährlicher. Kinder können fiebern, ohne ernsthaft krank zu sein. Laut Kinderärzte im Netz (2023) sollte man nicht nur auf das Thermometer schauen, sondern auf das Verhalten: Spielt das Kind, trinkt es, wirkt es ansprechbar?
Fieberverlauf beobachten
Messmethoden im Überblick
Ohr- vs. Stirnmessung
In vielen Haushalten werden Infrarotthermometer verwendet – schnell, berührungslos, praktisch. Doch wie zuverlässig sind sie? Studien zeigen: Ohrmessung ist oft präziser als Stirnmessung, weil das Trommelfell näher am Hypothalamus liegt. Dennoch können beide Methoden verfälscht sein – etwa durch Schweiß oder Umgebungstemperatur.
Rektal immer am genauesten
Ja, es ist unangenehm – aber rektale Messung bleibt Goldstandard. Sie misst die Kerntemperatur am verlässlichsten. Besonders bei hohem Fieber oder bei Risikopatienten wird diese Methode von Ärzt:innen empfohlen, weil Oberflächentemperaturen täuschen können.
Messzeitpunkt beachten
Morgens niedrig, abends höher – die Körpertemperatur folgt einem zirkadianen Rhythmus. Wer Fieber dokumentiert, sollte deshalb immer zur gleichen Tageszeit messen. Ansonsten sind die Werte schwer vergleichbar.
Wiederholungen zur Verlaufskontrolle
Eine einzelne Messung sagt wenig. Erst die Tendenz gibt Aufschluss: Steigt das Fieber langsam an oder kommt es in Schüben? Notizen helfen, das Muster zu erkennen – besonders wenn man ärztliche Hilfe sucht.
Temperaturverlauf dokumentieren
Fieberkurve selbst erstellen
Ein einfacher Zettel reicht: Temperatur, Uhrzeit, begleitende Symptome. Wer regelmäßig notiert, erkennt Muster – und kann Veränderungen früh bemerken. Diese Fieberkurven sind auch für Ärzt:innen ein wertvolles Diagnosemittel.
App-basierte Fieberprotokolle
Moderne Technik hilft: Es gibt mittlerweile zahlreiche Apps, die Temperaturdaten speichern, grafisch auswerten und sogar an den Arzt senden können. Besonders für chronisch Kranke oder Eltern ein praktisches Tool.
Wann Arztkontakt nötig wird
Die goldene Regel lautet: Wenn das Fieber über 39 Grad steigt, länger als drei Tage bleibt oder mit ungewöhnlichen Symptomen einhergeht – zum Arzt. Und lieber einmal zu früh als zu spät.
Querrillen Fingernägel: Sofort handeln bei diesen Zeichen 👆Was tun bei 39 Grad Fieber?
Hausmittel gezielt einsetzen
Körper entlasten
Ruhe und Schlaf als Basis
Wenn der Körper fiebert, dann ruft er nach einer Pause. Nicht irgendeiner, sondern nach echter, tiefer Ruhe. Schlaf ist kein Luxus, sondern Medizin. In der fiebrigen Phase steigt der Energiebedarf massiv – nicht für Bewegung, sondern für Abwehr. Wer diesem inneren Impuls folgt, beschleunigt nicht nur die Regeneration, sondern reduziert auch das Risiko von Komplikationen. Studien der Universitätsklinik Freiburg (2022) zeigen, dass ausreichender Schlaf die Zytokinregulation verbessert, was für die Immunantwort entscheidend ist.
Leichte Bekleidung bevorzugen
Hier ist Fingerspitzengefühl gefragt: Zu viel Kleidung kann einen Überhitzungseffekt verursachen, zu wenig hingegen Kältestress auslösen. Leichte Baumwollkleidung, atmungsaktiv und locker, ist ideal. Es geht nicht nur um Komfort, sondern um Thermoregulation. Der Körper versucht, sein Gleichgewicht zu halten, und Kleidung kann dabei helfen oder stören – je nachdem, wie sensibel man wählt.
Temperaturgerechte Umgebung
Was bringt das beste Hausmittel, wenn das Zimmer wie eine Sauna wirkt? Die Raumtemperatur sollte zwischen 18 und 21 Grad liegen, gut gelüftet, ohne Zugluft. Ein zu warmer Raum verhindert das natürliche Abkühlen, ein zu kalter stresst den Kreislauf. Die Balance ist entscheidend. Besonders nachts kann ein zu warmes Schlafzimmer die Erholung sabotieren.
Stress vermeiden
Klingt banal, ist aber ein Gamechanger: Stress fördert Entzündungen. Das Cortisol-Level steigt, das Immunsystem wird unterdrückt. Wer bei Fieber unbedingt arbeiten, Mails beantworten oder „noch schnell was erledigen“ will, riskiert mehr als nur Erschöpfung. Es geht darum, loszulassen – für einen kurzen Moment die Welt pausieren zu lassen, damit der Körper sein Programm abspulen kann.
Fieber senken ohne Medikamente
Wadenwickel richtig anwenden
Ein Klassiker, der bei richtiger Anwendung Wunder wirken kann. Wadenwickel sollten nicht eiskalt, sondern lauwarm sein, um den Körper nicht zu schocken. Die Tücher müssen eng, aber nicht einschnürend sitzen. Wichtig ist: Nicht bei Schüttelfrost anwenden! Laut Deutschem Roten Kreuz (2021) helfen Wickel am besten, wenn das Fieber nicht weiter steigen, sondern langsam gesenkt werden soll.
Tees mit kühlender Wirkung
Salbeitee, Lindenblüten oder Holunder – das sind nicht nur warme Getränke, sondern auch Helfer in Sachen Temperaturregulation. Sie fördern das Schwitzen auf sanfte Weise, unterstützen die Entgiftung und sorgen für Flüssigkeitszufuhr. Viele Betroffene berichten, dass bestimmte Tees nicht nur wohltuend wirken, sondern auch das subjektive Fiebergefühl senken.
Leichte Mahlzeiten bevorzugen
Der Appetit ist meist ohnehin gering, doch ganz ohne Nahrung fehlt dem Körper die Substanz. Jetzt sind leicht verdauliche Speisen gefragt: Gemüsebrühen, Reis, gekochte Möhren. Nichts, was den Verdauungstrakt belastet. Die Energie soll dort bleiben, wo sie gebraucht wird – im Immunsystem.
Essigwickel für Fortgeschrittene
Nicht jeder mag sie, aber sie funktionieren: Essigwickel. Ein altes Hausmittel, das heute fast vergessen ist. Ein Gemisch aus Wasser und Apfelessig, in Tücher getaucht und um die Füße gewickelt, kann die Körpertemperatur senken, ohne medikamentös einzugreifen. Wichtig: Die Haut muss intakt sein, sonst brennt’s.
Flüssigkeitshaushalt stabil halten
Wasser und Elektrolyte
Fieber entwässert. Jeder Temperaturanstieg bedeutet Flüssigkeitsverlust. Aber nicht nur Wasser geht verloren, sondern auch Elektrolyte. Wer nur trinkt, ohne diese wieder aufzufüllen, riskiert Kopfschmerzen, Muskelkrämpfe oder sogar Kreislaufkollaps. Ideal sind natriumreiche Getränke oder spezielle Elektrolytlösungen aus der Apotheke.
Brühe oder Kräutertee sinnvoll
Wenn Wasser nicht reicht, sind Gemüsebrühen Gold wert. Sie liefern Salz, Mineralstoffe und etwas Energie. Auch milde Kräutertees mit Fenchel, Kamille oder Melisse beruhigen den Magen und unterstützen die Verdauung. Der Klassiker bei Oma? Hühnerbrühe mit einer Prise Ingwer. Und sie hatte meist recht.
Warnzeichen von Dehydrierung
Trockene Lippen, dunkler Urin, Schwindel beim Aufstehen – all das sind Hinweise darauf, dass der Körper austrocknet. Besonders bei älteren Menschen oder Kindern wird dieser Zustand oft zu spät erkannt. Wer bei Fieber kaum trinkt oder ständig das Bewusstsein verliert, sollte nicht zögern: Das ist ein medizinischer Notfall.
Medikamente bei hohem Fieber
Fiebersenker richtig dosieren
Paracetamol Anwendung Erwachsene
Paracetamol ist eines der am häufigsten verwendeten fiebersenkenden Mittel. Es wirkt über das zentrale Nervensystem und senkt sowohl Fieber als auch Schmerzen. Die empfohlene Dosis für Erwachsene liegt laut Bundesinstitut für Arzneimittel (BfArM, 2023) bei maximal 4.000 mg pro Tag. Wichtig: Niemals auf leeren Magen einnehmen und immer auf die Nierenfunktion achten.
Um wieviel Grad senkt Ibuprofen Fieber Erwachsene
Ibuprofen ist ein sogenanntes NSAR (nichtsteroidales Antirheumatikum) und kann Fieber bei Erwachsenen im Schnitt um 1 bis 1,5 Grad senken. Die Wirkung tritt meist nach 30 bis 60 Minuten ein und hält 4 bis 6 Stunden an. Studien des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (2022) zeigen, dass der Effekt individuell variieren kann, besonders bei wiederkehrendem Fieber.
Ibuprofen: Wirkung und Risiken
Neben der fiebersenkenden Wirkung wirkt Ibuprofen auch entzündungshemmend. Das kann vorteilhaft sein, wenn gleichzeitig eine Infektion mit Gelenkschmerzen oder Muskelentzündung einhergeht. Aber Achtung: Magenbeschwerden, Nierenschäden und erhöhtes Blutungsrisiko sind bekannte Nebenwirkungen. Die Einnahme sollte nie länger als drei Tage ohne ärztlichen Rat erfolgen.
Kombination vermeiden
Viele greifen aus Verzweiflung zu mehreren Mitteln gleichzeitig: Paracetamol morgens, Ibuprofen abends. Doch die gleichzeitige Einnahme erhöht das Risiko für Nebenwirkungen. Laut Deutscher Gesellschaft für Allgemeinmedizin (2022) sollten fiebersenkende Medikamente nicht kombiniert werden, sondern gezielt und bewusst eingesetzt werden.
Wann Antibiotika nötig sind
Bakterielle Infekte bestätigen
Ein Antibiotikum hilft nur gegen Bakterien, nicht gegen Viren. Klingt logisch, wird aber im Alltag oft ignoriert. Nur wenn durch Blutbild, Urin- oder Rachenabstrich eine bakterielle Infektion nachgewiesen wird, ist der Einsatz gerechtfertigt. Alles andere ist unnötig und fördert Resistenzen.
Keine Selbstmedikation bei Unsicherheit
„Ich hatte das letztes Jahr auch, da hat Amoxicillin geholfen!“ – solche Aussagen sind zwar menschlich nachvollziehbar, aber medizinisch fatal. Wer ohne Diagnose zu Antibiotika greift, riskiert Nebenwirkungen und verpasst vielleicht die richtige Therapie. Der Hausarzt ist die bessere Anlaufstelle.
Antibiotikaresistenz vorbeugen
Jedes unnötige Antibiotikum hinterlässt Spuren. Im eigenen Körper und im globalen System. Die WHO warnt seit Jahren vor einer “post-antibiotischen Ära”. Wer also glaubt, mit Antibiotika auf Nummer sicher zu gehen, verkennt die Langzeitfolgen. Bewusst verzichten ist in vielen Fällen der klügere Weg.
Ärztliche Hilfe richtig einschätzen
Wann zum Arzt oder Notdienst?
Fieber länger als 3 Tage
Drei Tage können sich ewig anfühlen, wenn man fiebert. Aber medizinisch ist das ein klarer Grenzwert. Wer nach 72 Stunden immer noch hohes Fieber hat, sollte nicht abwarten. Ein Hausarztbesuch kann klären, ob eine ernsthafte Ursache dahintersteckt oder ob die natürliche Immunreaktion einfach länger braucht.
Verschlechterung trotz Hausmittel
Wenn sich der Zustand verschlimmert, obwohl man alles richtig macht, ist das frustrierend. Doch genau das ist der Moment für professionelle Hilfe. Atemnot, Herzrasen oder plötzliche Schwächeanfälle gehören nicht in die Kategorie „abwarten und Tee trinken“.
Wiederkehrendes hohes Fieber
Es gibt Fieber, das kommt und geht. Tagelang. Das kann auf systemische Erkrankungen, Autoimmunprozesse oder versteckte Entzündungsherde hindeuten. Ein einfacher Infekt sieht anders aus. Eine gründliche Abklärung ist in solchen Fällen unverzichtbar.
Risikopatienten früher kontaktieren
Wer chronisch krank ist, älter oder immunsupprimiert, sollte nicht warten. Schon bei leichtem Fieber können Komplikationen auftreten. Hausärzte empfehlen, in diesen Fällen früher zu reagieren und lieber einen Kontrolltermin zu viel als zu wenig wahrzunehmen.
Was erwartet mich beim Arztbesuch?
Anamnese und Temperaturcheck
Der erste Schritt ist das Gespräch. Wann begann das Fieber? Welche Symptome traten dazu auf? Gab es Kontakte zu Erkrankten? Parallel erfolgt die Temperaturmessung, meist rektal oder im Ohr. Das liefert die ersten Hinweise auf die mögliche Ursache.
Laborwerte und Urintest
Ein Blutbild zeigt, ob eine Entzündung vorliegt – und ob sie eher viral oder bakteriell ist. Der Urintest hilft, eine Nieren- oder Blaseninfektion auszuschließen. Gerade bei unklarem Fieber sind diese Tests oft der Schlüssel zur Diagnose.
Röntgen oder Ultraschall möglich
Wenn Lunge oder Bauchorgane betroffen sein könnten, helfen bildgebende Verfahren. Ein Röntgenbild zeigt Infiltrate, ein Ultraschall kann vergrößerte Lymphknoten oder Abszesse sichtbar machen. So wird aus einem Symptom ein klarer Befund.
10 Hausmittel gegen Sodbrennen: Diese Tricks helfen sofort 👆Fazit
39 Grad Fieber bei Erwachsenen ist kein Grund zur Panik – aber ein deutliches Zeichen des Körpers, dass er mit etwas Ernstem kämpft. Wer seine Symptome kennt, bewusst beobachtet und gezielt handelt, kann den Verlauf oft positiv beeinflussen. Wichtig ist, den Unterschied zwischen normaler Immunantwort und gefährlichen Komplikationen zu erkennen. Ob mit Hausmitteln, Medikamenten oder ärztlicher Hilfe: Entscheidend ist, auf den eigenen Körper zu hören, rechtzeitig zu reagieren und keine Angst vor ärztlichem Rat zu haben. Fieber ist keine Krankheit – sondern eine wichtige Botschaft.
Fettleber Ernährung: Was wirklich wirkt 👆FAQ
Ab wann ist Fieber bei Erwachsenen gefährlich?
Gefährlich wird es ab etwa 39,5 °C – besonders wenn Schwindel, Verwirrtheit, Atemnot oder Kreislaufprobleme dazukommen. Ab 40 °C ist ärztliche Hilfe dringend notwendig.
Was tun bei 39 Grad Fieber?
Ruhe, viel Flüssigkeit, kühle Umgebung und ggf. fiebersenkende Mittel wie Ibuprofen oder Paracetamol – aber nicht überdosieren und Wirkung gut beobachten.
Um wie viel Grad senkt Ibuprofen Fieber?
Im Schnitt senkt Ibuprofen die Körpertemperatur bei Erwachsenen um 1 bis 1,5 Grad innerhalb von 60 Minuten.
Wie lange darf Fieber dauern?
Drei Tage gelten als medizinischer Richtwert. Wenn das Fieber darüber hinaus anhält oder sich verschlechtert, sollte ein Arzt aufgesucht werden.
Sollte man bei Fieber schwitzen oder kühlen?
Beides hat seinen Platz. Schwitzen ist ein natürlicher Weg der Abkühlung. Aktive Kühlung (z. B. Wadenwickel) hilft, wenn die Temperatur zu hoch ist.
Wann braucht man Antibiotika?
Nur bei nachgewiesenen bakteriellen Infekten. Viren – wie bei Grippe oder Covid-19 – sprechen nicht auf Antibiotika an.
Kann man bei Fieber arbeiten?
Nicht empfehlenswert. Der Körper braucht alle Kräfte für die Immunabwehr. Wer krank arbeitet, riskiert Folgeerkrankungen und längere Ausfallzeiten.
Wie erkennt man Fieber bei älteren Menschen?
Oft steigt die Temperatur bei Senioren nicht stark an. Stattdessen zeigen sich Schwäche, Verwirrtheit oder Appetitlosigkeit – ein indirektes Warnsignal.
Was tun, wenn Fieber immer wiederkehrt?
Wiederkehrendes Fieber kann auf chronische Infektionen oder Autoimmunprozesse hindeuten. Eine ärztliche Abklärung mit Bluttests ist in solchen Fällen unverzichtbar.
Ab wann mit Kind zum Arzt bei 38 Grad?
Wenn das Kind apathisch wirkt, nicht trinkt, nicht spielt oder andere Auffälligkeiten zeigt – unabhängig von der Temperatur – ist ein Arztbesuch ratsam.
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