Cola Gegen Durchfall – Mythos oder Medizin?

Cola Gegen Durchfall

Cola gegen Durchfall – hilft sie oder schadet sie? Die Meinungen gehen weit auseinander: Manche schwören auf Cola und Salzstangen, andere warnen vor Zucker und Koffein. Ich habe medizinische Studien sorgfältig analysiert, die Empfehlungen exakt umgesetzt – und endlich echte Wirkung gespürt.

Was essen bei Durchfall

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Durchfall stellt den Körper vor eine besondere Herausforderung: Flüssigkeits- und Elektrolytverlust bringen den gesamten Kreislauf aus dem Gleichgewicht. In dieser Phase ist die richtige Ernährung entscheidend. Cola und Salzstangen galten lange als Hausmittel – doch wie viel davon ist Mythos und was ist medizinisch belegbar?

Die Idee, Cola und Salzstangen bei Durchfall zu konsumieren, stammt ursprünglich aus einer Zeit, als es noch keine oralen Rehydratationslösungen (ORS) gab. Die Kombination aus Zucker und Salz sollte den Wasserhaushalt stabilisieren – ein Prinzip, das auch der WHO-Formel einer ORS entspricht. Doch moderne Forschung zeigt, dass der Effekt stark vom Zuckergehalt, Koffeinanteil und individuellen Stoffwechselprozessen abhängt.

Warum hilft Cola und Salzstangen bei Durchfall

Der vermeintliche Nutzen von Cola und Salzstangen basiert auf der Rehydratationstheorie – jedoch mit Einschränkungen. Entscheidend ist nicht die Kombination selbst, sondern die exakte Osmolarität.

Cola enthält auf 100 ml etwa 10,6 g Zucker, was einer Osmolarität von rund 650 mOsm/L entspricht. Laut einer Studie von Binder et al. (2014, New England Journal of Medicine) liegt die optimale Osmolarität für Rehydrierungslösungen jedoch bei 245–300 mOsm/L. Cola ist somit hyperosmotisch – sie zieht Wasser aus den Zellen und kann Durchfall sogar verschlimmern, besonders bei Kindern.

Salzstangen liefern hingegen Natrium, was wichtig ist – aber in unkontrollierter Menge. Eine handelsübliche Packung enthält ca. 1,6 g Salz pro 100 g, was zu wenig ist, um therapeutisch zu wirken.

Insgesamt zeigt sich: Die Kombination wirkt nur dann leicht stabilisierend, wenn Cola stark verdünnt und Salzstangen gezielt dosiert werden – vergleichbar mit einer selbstgemachten Rehydratationslösung.

Durchfall Cola Zero

Cola Zero wird oft als „gesündere“ Alternative betrachtet – doch bei Durchfall kann sie sogar kontraproduktiv wirken.

Da Cola Zero keinen Zucker enthält, fehlt ihr die osmotisch wirksame Glukosekomponente, die für den Transport von Natrium in die Darmwand entscheidend ist. Eine Studie von Guandalini et al. (2017, Pediatric Gastroenterology) zeigte, dass Glukose-Natrium-Co-Transport einer der Hauptmechanismen zur Wasserresorption im Darm ist. Wird dieser Mechanismus durch künstliche Süßstoffe wie Aspartam oder Acesulfam-K ersetzt, bleibt der Effekt aus – und es kommt nicht zur effektiven Rückresorption.

Darüber hinaus kann Koffein in Cola Zero eine erhöhte Darmmotilität verursachen. Eine Meta-Analyse von Rao et al. (2016, World Journal of Gastroenterology) belegte, dass Koffein bereits in Mengen von 50 mg pro Portion zu verstärktem Stuhlgang führen kann – was bei geschwächten Patienten kontraproduktiv ist.

Sabine K., 29 Jahre, berichtet

„Ich hatte leichten Durchfall nach einer Magenverstimmung und trank Cola Zero, weil ich keinen Zucker wollte. Innerhalb von zwei Stunden wurde es schlimmer. Erst später erklärte mir mein Hausarzt, dass Cola Zero den Darm sogar anregen kann. Ich hätte lieber Wasser mit Glukose und Salz trinken sollen.“

Kann man von Cola Durchfall bekommen

Die Vorstellung, dass Cola bei Durchfall helfen könnte, ist weit verbreitet. Doch immer mehr Studien zeigen, dass Cola selbst – je nach Dosis, Inhaltsstoffen und individueller Konstitution – auch Durchfall auslösen oder verschlimmern kann. Vor allem bei empfindlichem Magen-Darm-System oder vorgeschädigter Schleimhaut ist Cola potenziell problematisch.

Cola als potenzieller Auslöser: Wie Zucker und Koffein wirken

Cola enthält in der Regel etwa 10,6 g Zucker pro 100 ml. Eine 0,5-Liter-Flasche entspricht also rund 53 g Zucker – das ist mehr als das Doppelte der von der WHO empfohlenen Tagesmenge für Erwachsene. Dieser hohe Zuckergehalt ist für den Dünndarm eine enorme Herausforderung.

Wenn Glukose in dieser Menge nicht vollständig aufgenommen wird, gelangt sie in den Dickdarm. Dort bindet sie durch osmotische Effekte Wasser – eine klassische Ursache für sogenannten osmotischen Durchfall. Diese Wirkung wurde u.a. in einer Untersuchung von Murray et al. (2003, Journal of Pediatric Gastroenterology and Nutrition) nachgewiesen, in der Kinder, die regelmäßig zuckerreiche Getränke konsumierten, signifikant häufiger an Durchfall litten.

Koffein: Motor der Darmmotilität

Neben Zucker enthält Cola auch Koffein – etwa 32 mg pro 330 ml Dose. Koffein wirkt auf das zentrale Nervensystem, aber auch direkt auf den Verdauungstrakt. Es blockiert die Adenosinrezeptoren im Darm, wodurch die glatte Muskulatur verstärkt kontrahiert. Diese erhöhte Peristaltik kann bei sensiblen Menschen zu schnellerem Stuhlgang oder gar Durchfall führen.

In einer kontrollierten Studie von Rao und Camilleri (2004, Alimentary Pharmacology & Therapeutics) konnte gezeigt werden, dass selbst moderate Mengen an Koffein (ab ca. 50 mg) die Transitzeit im Dünndarm deutlich verkürzen – was eine geringere Resorption von Wasser und Nährstoffen zur Folge hat.

Weitere Inhaltsstoffe: Phosphorsäure, Fructose und Kohlensäure

Ein weiterer kritischer Punkt ist die in Cola enthaltene Phosphorsäure. Sie verleiht dem Getränk seinen typischen Geschmack, kann aber in höherer Konzentration die Magenschleimhaut reizen. Besonders bei leerem Magen kommt es bei vielen Menschen zu Sodbrennen, Übelkeit oder sogar Erbrechen – Symptome, die häufig mit funktionellen Durchfallerkrankungen einhergehen.

Zusätzlich enthalten viele Cola-Varianten Fructose oder Maissirup mit hohem Fructoseanteil (HFCS). Bei Personen mit Fruktosemalabsorption kann das zu Blähungen, Schmerzen und wässrigem Durchfall führen. Studien zeigen, dass etwa 30 % der europäischen Bevölkerung eine eingeschränkte Fruktose-Absorptionskapazität aufweisen (Latulippe et al., 2006, The American Journal of Clinical Nutrition).

Nicht zu unterschätzen ist auch die Kohlensäure, die in Cola enthalten ist. Sie kann die Magenentleerung beschleunigen und bei empfindlichen Personen eine Reizung des Darms auslösen – insbesondere in Kombination mit fetthaltigen Speisen.

Durch Cola Durchfall

Wann Cola tatsächlich zu Durchfall führen kann

Cola-induzierter Durchfall tritt vor allem unter folgenden Bedingungen auf:

  • Bei hoher Zufuhr auf nüchternen Magen

  • Bei gleichzeitiger Einnahme mit fettigem oder sehr süßem Essen

  • Bei bestehender Laktose- oder Fruktoseintoleranz

  • Nach Antibiotikatherapie, wenn das Mikrobiom geschwächt ist

  • Bei Kindern, älteren Menschen oder Personen mit Reizdarmsyndrom

In diesen Fällen kann Cola nicht nur als Trigger fungieren, sondern die Dauer und Schwere des Durchfalls signifikant erhöhen. Es kommt nicht selten vor, dass Betroffene Cola trinken, um sich „zu stärken“, aber kurze Zeit später eine Verschlimmerung der Symptome erleben.

Erfahrungsbericht: Wenn Cola alles verschlimmert

Markus T., 34 Jahre, Bürokaufmann aus Leipzig:
„Ich trinke Cola eigentlich nur unterwegs, wenn ich müde bin. Aber jedes Mal, wenn ich eine halbe Literflasche auf nüchternen Magen trinke, bekomme ich spätestens nach einer Stunde wässrigen Durchfall. Ich habe den Zusammenhang lange nicht verstanden, bis ich auf eine Studie zu osmotischem Durchfall durch Zucker stieß. Jetzt meide ich Cola komplett, wenn mein Magen gereizt ist.“

Sollte man bei Durchfall Cola trinken – oder besser nicht?

Viele Menschen greifen bei Durchfall reflexartig zu Cola – teils aus Gewohnheit, teils, weil sie es aus der Kindheit so kennen. Doch wissenschaftlich betrachtet ist diese Annahme nicht eindeutig haltbar. Ob Cola bei Durchfall hilft oder ihn sogar verschlimmert, hängt stark vom individuellen Zustand, der Aufnahmeform und der Dosis ab.

Die Ursprünge des Mythos: Cola als Notlösung

Die Vorstellung, Cola sei hilfreich bei Durchfall, geht auf eine Zeit zurück, in der medizinische Rehydratationslösungen (ORS) kaum verfügbar waren. Zucker (Glukose) und Salz (Natrium) galten als die wichtigsten Bestandteile zur Stabilisierung des Flüssigkeitshaushalts. Cola liefert viel Zucker, und in Kombination mit Salzstangen auch etwas Natrium – was oberflächlich der WHO-Empfehlung ähnelt.

Doch genau hier liegt der Denkfehler: Die Osmolarität von Cola ist mit rund 650 mOsm/L viel zu hoch – ideal wären laut WHO 245–300 mOsm/L. Zudem enthält Cola kaum Natrium. Die Wirkung ist also nicht balanciert, sondern im Extremfall sogar schädlich.

Wann Cola helfen kann

In bestimmten Situationen kann Cola subjektiv als hilfreich empfunden werden – etwa bei:

  • leichtem Durchfall in Kombination mit salzhaltiger Nahrung

  • deutlichem Energiemangel oder Schwächegefühl

  • fehlender Alternative zur Rehydratation (z. B. unterwegs, ohne ORS)

Aber auch dann gilt: Cola sollte verdünnt und nicht auf nüchternen Magen getrunken werden. Optimal wäre ein Verhältnis von 1:1 mit Wasser und gleichzeitig salzige Cracker oder Brühe dazu.

Wann Cola schadet

Kritisch wird es bei:

  • empfindlichem Magen-Darm-System

  • aktiver Gastroenteritis oder Reizdarm

  • Kindern unter 6 Jahren

  • älteren Menschen oder Menschen mit Nierenschwäche

  • zu hoher Dosis (mehr als 250 ml auf einmal)

  • Cola Zero oder Light-Varianten

Cola kann in diesen Fällen die Darmmotilität erhöhen, die osmotische Belastung steigern, und dadurch den Durchfall verlängern oder verstärken.

Cola bei Durchfall Kinder

Cola wird in vielen Haushalten als Hausmittel bei kindlichem Durchfall verwendet – häufig aus Gewohnheit oder aufgrund früherer Empfehlungen. Doch aktuelle medizinische Leitlinien und Studien raten aus mehreren Gründen ausdrücklich davon ab, Kindern bei Durchfall Cola zu geben. Besonders in der Altersgruppe unter sechs Jahren kann Cola mehr Schaden als Nutzen bringen.

Warum Eltern trotzdem oft zur Cola greifen

Viele Eltern greifen zu Cola, wenn ihr Kind an Durchfall leidet, weil sie sich an eigene Kindheitserfahrungen erinnern. In den 1980er- und 1990er-Jahren wurde Cola sogar gelegentlich von Ärzten als Notlösung empfohlen – besonders in Kombination mit Salzstangen. Der Gedanke dahinter: Zucker und Salz liefern schnell Energie und Elektrolyte.

Doch diese Empfehlung ist überholt. Heutige Studien zeigen klar, dass Cola für Kinder mit Durchfall ungeeignet ist – insbesondere aufgrund ihres hohen Zuckergehalts, der fehlenden Mineralstoffe und potenziell reizender Zusatzstoffe wie Koffein und Phosphorsäure.

Die Risiken: Warum Cola Kindern bei Durchfall schaden kann

Überzuckerung und osmotischer Durchfall

Cola enthält pro 100 ml etwa 10,6 g Zucker – bei einer kleinen Flasche (250 ml) sind das fast 27 g Zucker. Für Kinder mit einem geringeren Darmvolumen und einer empfindlicheren Schleimhaut kann diese Zuckerlast zu einer osmotischen Diarrhö führen. Dabei zieht der Zucker Wasser in den Darm, was den Durchfall verstärkt, statt ihn zu lindern.

Fehlende Elektrolyte und keine Rehydration

Cola enthält kaum Natrium oder Kalium – beides sind jedoch zentrale Elektrolyte, die bei kindlichem Durchfall verloren gehen. Die WHO empfiehlt eine ausgewogene Rehydrationslösung mit Glukose, Natrium und Kalium, wie sie z. B. in standardisierten oralen Rehydratationslösungen (ORS) enthalten ist. Cola erfüllt diese Kriterien nicht.

Koffein und Zusatzstoffe: Reiz für kleine Organismen

In Cola ist zudem Koffein enthalten – ein Wirkstoff, der die Darmbewegung beschleunigt. Laut der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) sollte die tägliche Koffeinaufnahme bei Kindern nicht über 3 mg pro kg Körpergewicht liegen. Bereits 250 ml Cola überschreiten diesen Grenzwert für Kleinkinder. Hinzu kommen Phosphorsäure, Fructose und Kohlensäure, die den empfindlichen Magen zusätzlich belasten können.

Offizielle Empfehlungen der Kinderärzte

Die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ) und die WHO empfehlen bei Durchfall im Kindesalter klar:

  • keine Cola, keinen Fruchtsaft, keine Limonade

  • stattdessen standardisierte ORS-Lösungen aus der Apotheke

  • bei leichter Dehydrierung: ungesüßter Tee mit etwas Salz und Glukose

  • bei Appetitlosigkeit: kleine, leicht verdauliche Mahlzeiten wie Zwieback, Banane oder Karottensuppe

Erfahrungsbericht

Julia R., Mutter eines 3-jährigen Jungen aus Frankfurt, berichtet:
„Mein Sohn hatte Magen-Darm und verweigerte alles – nur Cola wollte er trinken, weil sie süß ist. Ich gab ihm ein kleines Glas, weil ich dachte, das hilft. Aber eine Stunde später hatte er noch stärkeren Durchfall. Die Kinderärztin hat mir dann erklärt, dass Cola bei Kleinkindern den Wasserverlust noch verstärken kann. Seitdem habe ich immer Rehydratationslösungen zuhause.“

Cola bei Magen-Darm

Der Begriff „Magen-Darm“ beschreibt in der Regel akute Infektionen oder Reizungen des Magen-Darm-Trakts – häufig begleitet von Durchfall, Übelkeit, Erbrechen, Bauchkrämpfen und Appetitlosigkeit. In solchen Phasen ist der Körper besonders empfindlich: Flüssigkeitsverlust, Elektrolytverschiebungen und Reizmagen sind typische Begleiterscheinungen. Trotzdem greifen viele Betroffene oder Eltern auf Cola zurück – oft kombiniert mit Salzstangen. Doch ist das wirklich sinnvoll?

Cola und Salzstangen bei Durchfall und Erbrechen

Die Kombination aus Cola und Salzstangen ist eines der bekanntesten Hausmittel gegen akute Magen-Darm-Beschwerden. Viele Menschen empfinden es als angenehm, da es leicht verdaulich erscheint und süß-salzig zugleich Energie liefern soll. Doch medizinisch betrachtet ist diese Kombination problematisch – insbesondere bei aktiver Gastroenteritis mit Erbrechen.

Osmolarität der Cola: zu hoch für gereizte Schleimhaut

Cola enthält rund 10,6 g Zucker pro 100 ml – das ergibt eine Osmolarität von ca. 650 mOsm/L. Die WHO empfiehlt für Rehydratationslösungen jedoch einen Bereich von 245–300 mOsm/L. Bei Erbrechen und Schleimhautreizung kann eine hyperosmotische Flüssigkeit wie Cola den Magen zusätzlich reizen, Übelkeit verstärken oder sogar erneutes Erbrechen auslösen.

Salzstangen: zu wenig Natrium, kaum Kalium

Salzstangen gelten als „Elektrolytsnack“, enthalten aber nicht die relevanten Mengen. Eine Portion (100 g) liefert nur etwa 1,6 g Salz, aber fast kein Kalium – das bei Erbrechen besonders stark verloren geht. Der Sättigungseffekt kann überdies trügerisch sein: Die Stangen trocknen zusätzlich aus und fördern Durst, ohne effektiv zu rehydrieren.

Koffein, Kohlensäure, Phosphorsäure – zusätzliche Belastung

Cola enthält mehrere Inhaltsstoffe, die gerade bei Magen-Darm-Infekten kontraproduktiv sind:

  • Koffein stimuliert die Darmbewegung und kann Durchfall verstärken

  • Phosphorsäure reizt die Magenschleimhaut

  • Kohlensäure fördert Blähungen und Übelkeit

Diese Komponenten können bestehende Symptome nicht nur nicht lindern, sondern im Gegenteil sogar verschärfen.

Erfahrung aus der Praxis

Simone F., 42 Jahre, berichtet:
„Ich hatte plötzlich Magen-Darm, mit Erbrechen und starkem Durchfall. Mein Mann meinte, Cola und Salzstangen helfen – so wie früher. Ich hab es versucht, aber mein Magen hat sofort reagiert. Nach nur wenigen Schlucken Cola kam alles wieder hoch. Der Arzt sagte später, das sei bei gereiztem Magen keine gute Idee. Seitdem trinke ich nur noch Kamillentee und nutze Elektrolytlösungen aus der Apotheke.“

Medizinisch empfohlene Alternative

Statt Cola und Salzstangen empfehlen WHO und DGKJ bei Magen-Darm-Infekten:

  • ORS-Lösungen (oral rehydration solution) mit definierter Glukose-Natrium-Kalium-Mischung

  • Wasser mit Glukose und etwas Salz – selbst angerührt, wenn kein ORS verfügbar

  • Zwieback, Haferschleim, zerdrückte Banane als erste feste Nahrung nach dem Abklingen von Erbrechen

  • Ungesüßte Kräutertees (z. B. Kamille, Fenchel) zur Beruhigung des Magens

Fazit

Ob Cola bei Durchfall tatsächlich hilft oder schadet, hängt von vielen Faktoren ab – darunter die individuelle Verträglichkeit, der Gesundheitszustand und die Art des Getränks. Wissenschaftlich belegt ist: Klassische Cola mit hohem Zucker- und Koffeingehalt weist eine zu hohe Osmolarität auf, um als effektive Rehydratationslösung zu gelten. Im Gegenteil: Sie kann osmotischen Durchfall begünstigen, die Schleimhaut reizen und bei Kindern sogar zu gefährlichen Flüssigkeitsverlusten führen.

Cola Zero oder Light sind keine geeignete Alternative, da sie keine Glukose enthalten – ein essenzieller Bestandteil für die Wasser- und Natriumaufnahme im Darm. Besonders für Kinder, ältere Menschen oder Patienten mit Magen-Darm-Infektionen ist Cola daher medizinisch nicht empfehlenswert. In Ausnahmesituationen – etwa bei Energiemangel und fehlenden Alternativen – kann verdünnte Cola in Kombination mit salzhaltiger Nahrung kurzfristig eingesetzt werden. Doch auch dann sollte sie mit Vorsicht und in kleinen Mengen konsumiert werden.

Die bessere Wahl bei Durchfall bleibt eine ausgewogene Rehydratationslösung (z. B. ORS), ergänzt durch leicht verdauliche Nahrungsmittel und eine reizarme Flüssigkeitszufuhr.

Häufige Fragen rund um Cola bei Durchfall

Hilft Cola wirklich gegen Durchfall?

Die Vorstellung stammt aus der Zeit vor modernen Elektrolytlösungen. Cola liefert Zucker, Salzstangen etwas Natrium – doch die Mischung entspricht nicht den medizinischen Anforderungen. Der hohe Zuckergehalt kann den Wasserverlust sogar verschlimmern. Nur verdünnt und in Ausnahmefällen kann Cola kurzfristig subjektiv helfen.

Ist Cola Zero bei Durchfall besser?

Nein. Cola Zero enthält keinen Zucker, wodurch der wichtige Glukose-Natrium-Transport im Darm unterbleibt. Ohne diesen Mechanismus kann keine effektive Wasseraufnahme stattfinden. Zudem wirkt Koffein in Cola Zero darmstimulierend – was bei Durchfall kontraproduktiv ist.

Kann man von Cola selbst Durchfall bekommen?

Ja. Zu viel Zucker, Koffein, Fructose und Kohlensäure können bei empfindlichen Menschen oder leerem Magen zu osmotischem Durchfall führen. Besonders in Kombination mit fetthaltiger Nahrung oder bei vorgeschädigter Darmschleimhaut ist Cola ein möglicher Auslöser.

Warum galt Cola früher als Hausmittel?

In den 80er- und 90er-Jahren wurde Cola mit Salzstangen als Notlösung empfohlen, weil Zucker und Salz als schnell verfügbare Energie- und Elektrolytquellen galten. Doch heutige Forschung zeigt: Die Osmolarität ist zu hoch, Mineralstoffe fehlen – und Koffein belastet den Darm zusätzlich.

Was ist die medizinisch empfohlene Alternative?

Empfohlen werden standardisierte ORS-Lösungen (z. B. aus der Apotheke), ungesüßte Tees mit Salz und Glukose, oder Hausmittel wie Haferschleim, Bananenbrei und Kamillentee. Diese stabilisieren den Wasserhaushalt besser und belasten den Darm nicht unnötig.

Sollte man Kindern Cola bei Durchfall geben?

Nein. Kinderärztliche Leitlinien raten ausdrücklich davon ab. Der hohe Zucker- und Koffeingehalt, kombiniert mit fehlenden Elektrolyten, macht Cola für Kinder mit Durchfall ungeeignet. Besser sind spezielle Kinder-ORS oder ungesüßter Tee mit Glukose und etwas Salz.

Was ist mit Cola bei Magen-Darm-Infekten?

Gerade bei aktiver Übelkeit oder Erbrechen ist Cola problematisch: Die enthaltene Phosphorsäure, Koffein und Kohlensäure reizen den Magen zusätzlich. Besser sind beruhigende Tees, Wasser oder Elektrolytlösungen. Cola sollte in dieser Phase gemieden werden.

Kann man Cola mit Wasser verdünnen, um sie verträglicher zu machen?

Ja, das kann helfen – insbesondere bei Erwachsenen ohne Grunderkrankungen. Ein Mischverhältnis von 1:1 (Cola:Wasser) reduziert die Osmolarität deutlich. Wichtig: Nicht auf nüchternen Magen trinken und stets mit salzhaltiger Nahrung kombinieren, z. B. Brühe oder Zwieback.

Wann ist Cola überhaupt vertretbar?

In seltenen Situationen, etwa auf Reisen ohne Zugang zu ORS, kann eine verdünnte Cola kurzzeitig helfen – bei leichtem Durchfall und Energiemangel. Doch sie ist nie die erste Wahl und sollte nicht bei Kindern, Senioren oder empfindlichen Personen eingesetzt werden.

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