Knackende Gelenke entstehen oft durch Stress, Nährstoffmangel oder falsche Bewegungen. Diese 7 Ursachen übersiehst du vielleicht – und genau da liegt das Risiko!

Ursachen knackender Gelenke
Gelenkflüssigkeit und Gase
Stickstoffblasen in der Synovia
Entstehung bei ruckartiger Bewegung
Wenn ein Gelenk plötzlich bewegt wird – zum Beispiel beim Dehnen der Finger – entsteht oft ein knackendes Geräusch. Der Grund liegt häufig in kleinen Stickstoffblasen, die sich blitzartig im Gelenkspalt bilden. Dieser Effekt nennt sich Kavitation und ist gut dokumentiert in bildgebenden Verfahren wie der Magnetresonanztomografie (Untersuchung: Kawchuk et al., PLoS ONE, 2015). Die Bewegung vergrößert den Gelenkraum minimal, der Druck sinkt, und gelöste Gase entweichen schlagartig – ein kleines akustisches Schauspiel.
Lösungsvorgänge im Gelenkspalt
Die Synovialflüssigkeit im Gelenk enthält gelöste Gase, unter anderem Stickstoff. Bei plötzlicher Dehnung oder Zug verringert sich der Druck im Gelenk, wodurch die Gase blitzartig aus der Lösung austreten. Dieser Prozess ist reversibel: Die Blase wird wieder absorbiert, und nach kurzer Zeit ist erneut ein Knackgeräusch möglich. Doch interessant ist: Das Knacken kann nicht sofort wiederholt werden, was mit der Zeit zur Regeneration der Gasverteilung zu tun hat.
Kavitationsprinzip verstehen
Vergleich mit Korkenzieher-Effekt
Viele stellen sich Kavitationsgeräusche wie das Öffnen einer Champagnerflasche vor. Dabei ist es eher vergleichbar mit einem Vakuumeffekt beim Lösen eines Korkens: Es entsteht ein Moment der Entspannung, gefolgt von einem Druckausgleich – und das hören wir als „Knack“. Dieser Vergleich hilft, die plötzliche und schlagartige Natur des Geräuschs besser zu verstehen, auch wenn er biomechanisch vereinfacht ist.
Studien zur Gasbildung
Wissenschaftliche Studien zeigen, dass das Knacken nicht durch den Zusammenstoß von Strukturen entsteht, sondern durch die Bildung einer Kavitationsblase (vgl. Kawchuk et al., 2015). Dabei handelt es sich um ein physikalisches Phänomen, das auch in technischen Bereichen bekannt ist – etwa in Pumpen oder Propellern, wo Druckabfälle ebenfalls Blasen erzeugen können. Im Gelenk ist dieser Effekt jedoch völlig ungefährlich.
Wiederholbarkeit des Knackens
Spannend ist, dass ein Gelenk meist nicht sofort wieder knackst. Warum? Nach der Gasfreisetzung muss sich das Gleichgewicht zwischen Druck, Flüssigkeit und Gas erst neu einstellen. Diese Refraktärzeit – so nennt man das – dauert in der Regel etwa 15 bis 30 Minuten. Deshalb lässt sich das Phänomen auch nicht beliebig oft am gleichen Finger provozieren.
Sehnen und Bänder als Auslöser
Überdehnung bei Fehlhaltungen
Knacken im Schulterbereich
Die Schulter ist ein Paradebeispiel für knackende Geräusche bei Alltagsbewegungen. Häufig liegt das an überbeanspruchten oder ungleich belasteten Sehnen. Wer lange am Schreibtisch sitzt, kennt das vielleicht: Beim Armheben „springt“ es kurz im Schultergelenk. Ursache ist oft eine unphysiologische Zugrichtung der Sehnen, besonders der Supraspinatussehne, die bei schlechter Haltung gereizt wird.
Zugspannung in der Achillessehne
Auch die Achillessehne kann bei bestimmten Belastungen ein deutliches Knacken verursachen – vor allem bei Läufern oder nach längerer Inaktivität. Die Sehne „schnappt“ in solchen Fällen kurz über die knöcherne Struktur zurück, wenn sie unter Spannung steht. Besonders häufig ist dieses Phänomen nach abruptem Starten oder plötzlichen Richtungswechseln, wie etwa beim Tennis oder Fußball.
Rückschnappen über Gelenkstrukturen
Iliotibiales Bandsyndrom
Das sogenannte „Läuferknie“ ist vielen ein Begriff – doch wussten Sie, dass es dabei oft auch knackende Geräusche gibt? Das iliotibiale Band gleitet über den seitlichen Oberschenkelknochen. Wenn es durch Verkürzung oder Reibung blockiert wird, springt es regelrecht über die Knochenstruktur. Das klingt nicht nur laut, sondern kann langfristig zu schmerzhaften Reizzuständen führen (vgl. Deutsche Zeitschrift für Sportmedizin, 2020).
Patellarsehnen-Reibung
Ähnliche Geräusche treten am Knie auf, wenn die Patellarsehne bei Bewegung über die Kniescheibe reibt. Besonders beim Treppensteigen oder Aufstehen aus der Hocke kommt es häufig zu diesem Effekt. Während es harmlos sein kann, weist ein wiederholtes, spürbares „Schnappen“ auf muskuläre Dysbalancen oder eine schlechte Beinachsenführung hin – beides ist physiotherapeutisch behandelbar.
Gelenke knacken Calciummangel
Zusammenhang mit Mineralstoffmangel
Calciummangel in der Jugend
Immer mehr Jugendliche berichten über knackende Gelenke – oft ohne Schmerzen, aber mit zunehmender Häufigkeit. Ein unterschätzter Faktor: Calciummangel in der Wachstumsphase. Gerade in der Pubertät ist der Bedarf besonders hoch, und moderne Ernährung – mit viel Softdrinks und wenig frischen Lebensmitteln – kann diesen Bedarf nicht immer decken. Studien der DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung, 2021) warnen vor einem „stillen Defizit“, das sich nicht nur auf die Knochendichte, sondern auch auf Gelenkstabilität auswirken kann.
Wechselspiel mit Vitamin D
Kalzium kann nur dann gut aufgenommen und in den Knochen eingebaut werden, wenn genügend Vitamin D vorhanden ist. Ein Mangel an Sonnenlicht – typisch in nördlichen Ländern oder bei „Indoor-Jugendlichen“ – führt zu einer schlechten Bioverfügbarkeit. Das Resultat: Die Knochenstruktur bleibt weich, und die Gelenke „arbeiten“ hörbarer. Es knackst – aber nicht aus harmlosen Gründen.
Weitere relevante Mängelzustände
Magnesiummangel und Muskelspannung
Ein unterschätzter Zusammenhang besteht zwischen Magnesiummangel und Muskelregulation. Magnesium sorgt dafür, dass sich Muskeln nach Anspannung wieder entspannen können. Fehlt es daran, kommt es zu dauerhaften Tonusveränderungen – das Gelenk ist dann mechanisch stärker belastet, was ebenfalls knackende Geräusche fördern kann. Besonders stressbedingter Magnesiummangel – etwa bei Schülern in Prüfungsphasen – wird oft übersehen.
Gelenke knacken bei Unterversorgung
Was passiert, wenn der Körper generell unterversorgt ist? Ob durch Diäten, Essstörungen oder chronische Erkrankungen – ein Mangel an essenziellen Spurenelementen wie Zink, Kupfer oder Mangan kann die Bildung von Gelenkschmiere beeinträchtigen. Die Folge: Reibung wird hörbar. Und dieses Knacken ist mehr als nur ein akustisches Nebenprodukt – es ist ein Hilferuf des Körpers.
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Wann ist Gelenkknacken gefährlich
Gelenke knacken ohne Schmerzen
Harmloses physiologisches Knacken
Gelenkspiel bei Jugendlichen
Kennst du dieses Gefühl, wenn du aufstehst, dich streckst – und knack macht das Knie? Gerade bei Jugendlichen ist das nichts Ungewöhnliches. Der Körper wächst, die Gelenke entwickeln sich, und das sogenannte „Gelenkspiel“ ist oft noch instabil. Was dabei passiert? Die Gelenkflächen passen sich noch aneinander an, Sehnen stehen leicht unter Spannung, und manchmal entsteht dabei ein hörbares Knacken – völlig schmerzfrei. Laut einer Untersuchung der Universität Freiburg (2021) sind solche Geräusche bei Heranwachsenden in über 60 % der Fälle physiologisch und verschwinden mit der Zeit von selbst.
Altersbedingte Veränderungen
Doch auch im höheren Alter kann Gelenkknacken ohne Schmerzen auftreten – und dabei trotzdem harmlos bleiben. Mit zunehmendem Lebensalter verändert sich die Elastizität von Bändern, die Gelenkkapseln werden trockener, und kleine Reibegeräusche nehmen zu. Solange keine Entzündung, Schwellung oder Bewegungseinschränkung hinzukommt, ist dieses Knacken kein Grund zur Sorge. Ein Körper erzählt seine Geschichte – und manchmal eben hörbar.
Normales Bewegungsspektrum
Knackende Gelenke im Alltag
Manchmal knackt es einfach beim Bücken, Umdrehen oder Aufstehen – völlig ohne Anstrengung. Ein ganz normaler Tag, ein ganz normales Geräusch. Unser Bewegungsapparat ist hochkomplex, und jede einzelne Bewegung setzt mechanische Prozesse in Gang: Gelenkflüssigkeit verschiebt sich, Sehnen gleiten, Druckverhältnisse ändern sich. Dabei kann es zu akustischen Phänomenen kommen, die weder gefährlich noch ungewöhnlich sind. Die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie bestätigt: Solange keine weiteren Symptome bestehen, sind diese Geräusche meist völlig unbedenklich (DGOOC, 2020).
Fehlhaltungen ohne Pathologie
Aber Achtung: Manchmal steckt auch eine chronische Fehlhaltung dahinter – und trotzdem ist sie nicht zwangsläufig pathologisch. Wer beispielsweise stundenlang über dem Laptop hängt, erzeugt Spannungen im Schultergürtel, was zu knackenden Bewegungen führen kann. Aber nur weil es knackt, bedeutet das nicht automatisch, dass ein Schaden entstanden ist. Wichtig ist die Beobachtung: Bleibt es beim Knacken – oder folgen Einschränkungen?
Gelenke knacken Stress
Stressbedingte Muskelspannung
Cortisol und Gelenkbewegung
Was hat bitte Stress mit knackenden Gelenken zu tun? Eine ganze Menge! Unter chronischer Anspannung produziert der Körper vermehrt Cortisol – ein Hormon, das nicht nur das Immunsystem beeinflusst, sondern auch die Muskelspannung. Und genau das spürt man. Wenn Muskeln dauerhaft unter Spannung stehen, verschieben sich Bewegungsmuster. Gelenke werden anders belastet – und genau dabei kann es knacken. Eine Studie des Max-Planck-Instituts (2022) hat gezeigt, dass psychosomatische Muskelverspannungen häufig zu untypischen Gelenkgeräuschen führen, besonders im Nacken- und Rückenbereich.
Nervöse Angewohnheiten
Kennst du das: Fingerknacken beim Denken? Viele Menschen entwickeln kleine Bewegungsmuster als Ventil für innere Unruhe. Nervosität, Anspannung oder Langeweile – das alles kann sich in unbewussten Knackgewohnheiten äußern. Solche Bewegungen verändern nicht die Gelenkstruktur dauerhaft, aber sie werden Teil eines mentalen Reaktionsmusters. Psychologen sprechen hier von sensorischem Selbstmanagement – eigentlich clever, solange es nicht zur Belastung wird.
Vegetatives Nervensystem
Knacken als Stressausdruck
Das autonome Nervensystem reagiert auf seelische Belastung mit körperlichen Signalen – und das nicht immer lautlos. Bei erhöhtem Sympathikustonus – also dem „Kampf-oder-Flucht“-Modus – steigt die Muskelgrundspannung. Schulter, Kiefer, Wirbelsäule: Das alles sind Areale, in denen es dann plötzlich vermehrt zu Reibung oder Sprungbewegungen kommt. Das Knacken ist also oft kein orthopädisches, sondern ein vegetatives Symptom – ein körperlich hörbarer Hinweis darauf, dass etwas aus dem Gleichgewicht geraten ist.
Entspannungstechniken als Hilfe
Die gute Nachricht: Wer gezielt entspannt, reduziert oft auch das Knacken. Atemübungen, progressive Muskelentspannung nach Jacobson, Meditation – all das hat nicht nur Einfluss auf die Psyche, sondern auch auf den Körper. Studien der Charité Berlin (2021) zeigen, dass Stressbewältigungstraining die Häufigkeit psychosomatischer Gelenkgeräusche um bis zu 40 % senken kann. Manchmal ist die Lösung eben nicht biomechanisch, sondern emotional.
Knackende Gelenke Rheuma
Frühzeichen entzündlicher Erkrankungen
Morgensteifigkeit und Reiben
Wenn Gelenke morgens schwerfällig sind, knacken und sich anfühlen, als müssten sie erst „freigeschaltet“ werden – dann lohnt sich ein genauer Blick. Rheumatoide Arthritis beginnt oft schleichend, mit Symptomen wie Steifheit nach dem Aufstehen, die länger als 30 Minuten anhält. Knackgeräusche gehen hier mit Reibung oder Brennen einher. Die Deutsche Rheuma-Liga warnt: Diese Frühzeichen werden häufig übersehen oder als Alterserscheinung fehlinterpretiert – mit schwerwiegenden Folgen bei später Diagnose.
Knackgeräusche bei Psoriasisarthritis
Auch bei Psoriasisarthritis – also der Gelenkentzündung im Rahmen einer Schuppenflechte – treten Knacklaute auf, bevor überhaupt sichtbare Entzündungen erscheinen. Besonders die Finger- und Zehengelenke machen sich bemerkbar. Diese Form des Rheumas betrifft oft junge Erwachsene und bleibt lange unentdeckt, weil die Geräusche diffus und nicht schmerzhaft sind. Doch genau hier gilt: Je früher erkannt, desto besser behandelbar (vgl. Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie, 2023).
Differenzierung zu Arthrose
Entzündung vs. Verschleiß
Knacken ist nicht gleich Knacken – das gilt besonders bei entzündlichen vs. degenerativen Gelenkerkrankungen. Arthrose betrifft den Knorpelverschleiß im Laufe der Jahre. Hier kommt es eher zu „Knirschen“ als zu „Knacken“ – und dieses Geräusch tritt bei Belastung auf, nicht in Ruhe. Bei entzündlichen Erkrankungen dagegen treten die Geräusche häufig in Ruhephasen oder am Morgen auf. Die Unterscheidung ist essenziell für die richtige Therapie.
Gelenkerguss und Rötung
Begleitzeichen wie Gelenkergüsse, Wärmegefühl oder Rötung sind eindeutige Warnsignale. Wenn solche Symptome mit knackenden Geräuschen zusammenkommen, besteht der Verdacht auf eine rheumatische Ursache. In diesem Fall ist eine rheumatologische Abklärung unverzichtbar. Nicht jedes Knacken ist gefährlich – aber in Verbindung mit Entzündung ist es ein Alarmsignal.
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Gelenke knacken was hilft
Bewegungsgewohnheiten anpassen
Schonhaltung vermeiden
Wer kennt das nicht – ein Gelenk knackt, und plötzlich hält man unbewusst den Atem an oder vermeidet bestimmte Bewegungen. Doch genau diese Schonhaltung verschlimmert das Problem. Gelenke brauchen Bewegung, um mit Nährstoffen versorgt zu werden. Durch Inaktivität staut sich die Synovialflüssigkeit, und kleine Druckunterschiede bleiben bestehen. Studien der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie (DGOOC, 2021) zeigen, dass regelmäßige, fließende Bewegung den intraartikulären Druck ausgleicht und Knackgeräusche reduziert. Also: nicht vermeiden, sondern dosiert bewegen – das ist der Schlüssel.
Gelenkmobilisation im Alltag
Wer glaubt, Mobilisation bedeute Sport, irrt. Schon kleine Bewegungsroutinen im Alltag – bewusstes Schulterkreisen am Schreibtisch, langsames Aufstehen ohne Schwung, sanfte Dehnungen beim Zähneputzen – fördern die Gleitfähigkeit der Gelenke. Solche Mikroaktivitäten verhindern, dass sich Muskeln verkürzen und Sehnen überlasten. Viele Physiotherapeuten empfehlen sogenannte „Low-Load-Movements“, also belastungsarme, aber wiederkehrende Bewegungen, die den Stoffwechsel im Gelenk aktivieren.
Haltung und Ergonomie
Arbeitsplatz richtig einstellen
Ein falsch eingestellter Arbeitsplatz ist Gift für den Bewegungsapparat. Ein zu niedriger Bildschirm oder ein zu harter Stuhl verändern die Haltung, die Muskeln verspannen, und das Knacken wird häufiger. Wer täglich viele Stunden sitzt, sollte auf ergonomische Einstellungen achten: Ober- und Unterarm in 90°-Position, Bildschirm auf Augenhöhe, Füße stabil auf dem Boden. Das Bundesinstitut für Arbeitsschutz (BAuA, 2022) weist darauf hin, dass ergonomische Korrekturen Muskelspannung und Gelenkdruck messbar reduzieren.
Rumpfmuskulatur stärken
Die Rumpfmuskulatur ist das Fundament für gelenkschonende Bewegung. Ein stabiler Core entlastet Knie, Hüfte und Schultern, weil er Bewegungsenergie gleichmäßig verteilt. Besonders Übungen wie „Bird-Dog“ oder „Plank mit Bewegung“ fördern die tief liegenden Stabilisationsmuskeln. Wer das regelmäßig übt, merkt schnell: Das Knacken wird leiser, die Bewegungen fließender. Eine gute Haltung beginnt im Zentrum – nicht in den Gelenken.
Ernährung bei knackenden Gelenken
Gelenke knacken Ernährung
Omega-3-Fettsäuren und Entzündung
Entzündungen sind oft ein leiser, aber entscheidender Faktor für Gelenkgeräusche. Omega-3-Fettsäuren – etwa aus Leinöl, Lachs oder Chiasamen – wirken entzündungshemmend, weil sie die Produktion von Prostaglandinen regulieren (vgl. Deutsche Gesellschaft für Ernährung, 2020). Wer regelmäßig Omega-3 zu sich nimmt, verbessert die Schmierung der Gelenke und reduziert mikroskopische Reibungsvorgänge. Es geht also nicht nur darum, was man isst, sondern wie regelmäßig.
Knorpelaufbau durch Mikronährstoffe
Knorpel regeneriert sich langsam, aber er braucht bestimmte Mikronährstoffe, um seine Elastizität zu bewahren. Dazu zählen vor allem Glucosamin, Chondroitin und Vitamin C. Laut einer Meta-Analyse der Universität Leipzig (2019) unterstützt eine gezielte Kombination dieser Stoffe die Synthese von Proteoglykanen – den Hauptbestandteilen des Knorpels. Diese biochemische Basis sorgt für eine elastische Oberfläche, die Reibung und damit auch Knackgeräusche minimiert.
Gelenkunterstützende Lebensmittel
Neben Nährstoffen gibt es Lebensmittel, die ganzheitlich die Gelenkgesundheit fördern. Kurkuma, grüner Tee und Ingwer etwa wirken antioxidativ. Besonders Kurkumin – der Wirkstoff der Gelbwurz – hemmt laut Studien (Journal of Medicinal Food, 2021) gezielt Enzyme, die Entzündungen im Gelenk fördern. Integriere solche Zutaten regelmäßig in deine Ernährung, und dein Körper wird dir mit geschmeidigeren Bewegungen danken.
Gelenke knacken Mangel
Mineralstoffanalysen
Viele Menschen wissen gar nicht, welche Mikronährstoffe ihnen fehlen. Eine Laboranalyse kann hier Klarheit schaffen. Ein Mangel an Magnesium, Kalzium oder Zink kann Muskeltonus, Gelenkflüssigkeit und Knochenstoffwechsel beeinträchtigen. Wer also unter wiederkehrenden Knackgeräuschen leidet, sollte den Blutspiegel überprüfen lassen. Laut der Deutschen Gesellschaft für Klinische Chemie (2020) lassen sich Fehlversorgungen oft schon durch kleine Ernährungsanpassungen ausgleichen.
Nahrungsergänzung gezielt einsetzen
Nicht jedes Supplement hilft jedem. Nahrungsergänzungsmittel sollten individuell abgestimmt sein – basierend auf Bedarf, Alter und Aktivitätsniveau. Bei chronischem Bewegungsmangel oder starkem Sportkonsum kann die zusätzliche Einnahme von Omega-3, Magnesium und Vitamin D sinnvoll sein. Wichtig ist jedoch: keine Selbstmedikation ohne ärztliche Rücksprache. Die DGE empfiehlt eine gezielte Supplementation nur nach klinischer Feststellung eines Mangels.
Bewegung und gezieltes Training
Gelenkfreundliche Mobilisation
Kreisbewegungen ohne Druck
Sanfte Kreisbewegungen – etwa für Schultern, Hüfte oder Sprunggelenke – sind der natürliche Schmierstoff des Körpers. Durch sie verteilt sich die Synovialflüssigkeit gleichmäßig, die Knorpeloberflächen werden genährt, und der Bewegungsapparat bleibt elastisch. Der Trick ist, Bewegung ohne Druck auszuführen: kein Zerren, kein Reißen, sondern fließende Bewegung im eigenen Rhythmus. Physiologische Studien (Universität Heidelberg, 2020) zeigen, dass solche Übungen die Gelenkresonanz reduzieren und Knackphänomene langfristig mindern.
Übungen mit Eigengewicht
Das eigene Körpergewicht ist oft der beste Trainingspartner. Kniebeugen ohne Zusatzgewicht, Wandliegestütze oder Balanceübungen auf einem Bein kräftigen Muskeln, ohne die Gelenke zu überlasten. Das Prinzip heißt „load without overload“ – Belastung, aber keine Überforderung. Wer das regelmäßig praktiziert, trainiert seine propriozeptive Kontrolle – also das Körpergefühl – und reduziert unbewusste Fehlbewegungen, die Knacken verursachen.
Muskelaufbau zur Stabilisierung
Knieübungen mit Theraband
Ein Theraband kann Wunder wirken. Durch den elastischen Widerstand werden Muskeln aktiv, die im Alltag kaum gefordert werden – etwa die seitliche Oberschenkelmuskulatur. Diese stabilisiert das Knie und verhindert, dass die Kniescheibe bei Bewegung unregelmäßig gleitet. Sportmediziner empfehlen Übungen wie „Side Steps“ oder „Knee Extensions with Band“ besonders bei wiederkehrendem Knieknacken. Schon zehn Minuten täglich genügen, um spürbare Ergebnisse zu erzielen.
Rumpfstabilisation gegen Hüftknacken
Viele unterschätzen, wie stark Hüftgeräusche mit Rumpfschwäche zusammenhängen. Wenn die tiefen Bauchmuskeln und der Rücken nicht stabilisieren, kompensieren die Hüftbeuger – sie übernehmen zu viel Arbeit. Das führt zu Zugspannungen und hörbaren Sprüngen. Durch gezielte Stabilisationsübungen, etwa in der Pilates- oder Yogatherapie, lässt sich dieses Ungleichgewicht beheben. Der Körper funktioniert als Einheit – und genau das spürt man, wenn das Knacken verschwindet.
Physiotherapie und Hilfsmittel
Manuelle Therapie bei Blockaden
Faszientechniken bei Verspannung
Faszien – das bindegewebige Netz im Körper – spielen eine zentrale Rolle bei Gelenkbewegungen. Verklebte oder verhärtete Faszien behindern den Gleitprozess und erzeugen Knackgeräusche. In der Manuellen Therapie werden diese Strukturen durch gezielte Druck- und Zugtechniken gelöst. Studien der Universität Salzburg (2021) zeigen, dass myofasziale Behandlungen die Beweglichkeit signifikant verbessern und akustische Reibungsphänomene mindern können.
Gelenkzentrierung durch Druckpunkte
Ein geschulter Therapeut kann durch manuelle Druckpunkttechniken Gelenke wieder „zentrieren“. Dabei werden kleine Fehlstellungen oder Kapselspannungen korrigiert. Besonders im Bereich von Hüfte und Schulter führt das zu spürbarer Entlastung. Viele Patienten berichten, dass das Knacken nach einer Sitzung fast vollständig verschwindet – nicht durch Kraft, sondern durch Präzision.
Wärme- und Kältetherapie
Wärmeanwendung bei Stresssymptomen
Wärme entspannt. Klingt banal, ist aber wissenschaftlich gut belegt. Sie verbessert die Durchblutung, senkt Muskeltonus und erhöht die Elastizität des Gewebes. Wer unter stressbedingtem Knacken leidet – etwa durch Spannung im Nacken oder Kiefer – kann mit regelmäßigen Wärmeanwendungen deutliche Linderung erfahren. Eine Studie der Charité Berlin (2020) belegt, dass lokale Wärmetherapie die Muskelreaktivität um bis zu 30 % senken kann.
Kältebehandlung bei Reizzuständen
Wenn dagegen Entzündungsprozesse oder Reizzustände vorliegen, hilft Kälte. Sie verlangsamt die Durchblutung, reduziert Schwellungen und beruhigt überreizte Strukturen. Besonders bei akuten Überlastungen – etwa nach intensivem Training – kann eine kurze Eisapplikation die Gelenkaktivität normalisieren. Das Ziel ist nicht, das Knacken „abzuschalten“, sondern den Reiz zu regulieren, der es verursacht.
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