Lebensmittel bei Durchfall: Diese Fehler verschlimmern alles

Lebensmittel bei Durchfall – und trotzdem wird es schlimmer? Viele essen falsch, ohne es zu wissen. In diesem Artikel decken wir die häufigsten Fehler auf und zeigen, was du stattdessen essen und trinken solltest.

lebensmittel bei durchfall

Geeignete Lebensmittel bei Durchfall

Schonkost und leicht verdauliche Optionen

Reis und Salzstangen bei Durchfall

Wirkung auf die Darmflora

Wenn der Darm rebelliert und wässriger Durchfall den Körper schwächt, sind Reis und Salzstangen kleine Helden des Alltags. Gekochter Reis enthält Stärke, die im Verdauungstrakt Wasser bindet und so den Stuhl fester werden lässt. Studien der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) zeigen, dass resistente Stärke als präbiotische Substanz dient – sie fördert also das Wachstum „guter“ Darmbakterien, während sie gleichzeitig Reizstoffe abpuffert. Salzstangen liefern Natrium, das beim Durchfall stark verloren geht. In Kombination helfen sie, das Gleichgewicht zwischen Flüssigkeit und Elektrolyten sanft wiederherzustellen, ohne die Darmflora zusätzlich zu belasten.

Anwendung in akuten Phasen

In der akuten Phase sollte der Reis weichgekocht, möglichst ohne Fett und Gewürze zubereitet werden. Ein einfacher Reisschleim, lauwarm serviert, schont die Schleimhäute und versorgt den Körper mit Energie. Salzstangen sind hilfreich, wenn Appetit fehlt – sie geben Salz zurück, ohne den Magen zu reizen. Wichtig ist, kleine Portionen über den Tag verteilt zu essen, statt den Darm mit großen Mahlzeiten zu überfordern. So kann sich die Verdauung schrittweise beruhigen.

Banane und geriebener Apfel

Pektine und Bindungseffekt

Bananen und Äpfel sind die Klassiker gegen Durchfall – und das aus gutem Grund. Beide enthalten Pektin, einen löslichen Ballaststoff, der im Darm eine gelartige Schicht bildet. Diese wirkt wie ein natürlicher Schutzfilm für die Schleimhaut. Laut Forschungen der University of Illinois unterstützen Pektine außerdem die Regeneration der Darmzellen, indem sie entzündungshemmende Stoffe fördern. Besonders bei Kindern und älteren Menschen helfen sie, den Wasserverlust zu verringern und die Darmtätigkeit sanft zu normalisieren.

Ideale Zubereitung

Ein Apfel sollte bei Durchfall immer fein gerieben und nicht im Ganzen gegessen werden, da die Zellstruktur so leichter aufgeschlossen wird. Die Banane hingegen sollte reif, aber nicht überreif sein – je brauner die Schale, desto mehr Zucker enthält sie. Ein Mix aus geriebenem Apfel und zerdrückter Banane ergibt eine leicht verdauliche Mahlzeit, die schmeckt und heilt zugleich.

Porridge bei Durchfall

Hafer und Schleimstoffe

Haferflocken sind ein unscheinbarer, aber kraftvoller Helfer. Ihre Schleimstoffe, eine Mischung aus Beta-Glucanen und löslichen Ballaststoffen, legen sich wie ein beruhigender Film über die Darmschleimhaut. Forschungsergebnisse der Universität Hohenheim zeigen, dass diese Stoffe die Aktivität entzündungsfördernder Bakterien hemmen und gleichzeitig die Aufnahme von Wasser im Dickdarm regulieren. So entsteht eine sanfte, aber effektive Stabilisierung des Stuhlgangs.

Darmberuhigende Wirkung

Ein warmes Porridge wirkt wie eine Umarmung von innen – es wärmt, nährt und beruhigt. Der gleichmäßige Energiefluss durch komplexe Kohlenhydrate verhindert Schwächegefühl und Kreislaufprobleme, die bei anhaltendem Durchfall häufig auftreten. Viele Betroffene berichten, dass sie nach einer kleinen Schale Haferbrei weniger Völlegefühl und Krämpfe empfinden.

Frühstück bei Reizmagen

Für Menschen mit empfindlichem Magen ist Porridge ideal: Es reizt weder Magensäure noch Darmschleimhaut. Ein Schuss Reismilch oder Hafermilch, statt Kuhmilch, macht es noch bekömmlicher. Wer mag, kann etwas Banane hinzufügen – das unterstützt zusätzlich den Kaliumhaushalt. So beginnt der Tag sanft und stabil, selbst wenn der Verdauungstrakt angeschlagen ist.

Elektrolytausgleich durch Ernährung

Brühe und salzige Suppen

Natrium- und Flüssigkeitsbalance

Bei Durchfall verliert der Körper nicht nur Wasser, sondern auch wertvolle Elektrolyte wie Natrium, Kalium und Chlorid. Eine hausgemachte Brühe ist in dieser Phase nahezu medizinisch: Sie gleicht Verluste aus, wärmt von innen und fördert die Durchblutung der Darmschleimhaut. Untersuchungen der Charité Berlin zeigen, dass salzhaltige Flüssigkeiten die Resorption im Dünndarm deutlich verbessern. Dadurch wird der Wasserhaushalt stabilisiert, ohne den Darm zu überlasten.

Vorsicht bei Fertigprodukten

Industriell hergestellte Brühen enthalten oft zu viel Glutamat, Zucker oder gehärtete Fette – Substanzen, die in der Rekonvaleszenzphase kontraproduktiv wirken. Deshalb gilt: lieber selbst kochen, mit etwas Salz, Karotten und einer Spur Ingwer. So bleibt die Brühe klar, rein und darmfreundlich.

Was trinken bei Durchfall

Wasser und Elektrolytgetränke

Flüssigkeit ist das A und O. Reines Wasser reicht manchmal nicht aus, wenn der Körper stark dehydriert ist. Elektrolytgetränke – ob aus der Apotheke oder selbstgemacht mit Salz, Zucker und Zitronensaft – können helfen, den Mineralstoffhaushalt wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Die WHO empfiehlt eine Trinklösung aus Wasser, Glukose und Natriumchlorid als Standard bei leichter bis mittlerer Dehydrierung.

Ungesüßter Tee oder Brühe

Kräutertees wie Kamille oder Pfefferminze beruhigen zusätzlich den Verdauungstrakt. Sie lindern Krämpfe und reduzieren die Darmaktivität leicht, ohne den Körper zu schwächen. Ungesüßt getrunken wirken sie entzündungshemmend und beugen weiteren Reizungen vor. Ein Wechsel zwischen Tee und klarer Brühe versorgt den Körper optimal mit Flüssigkeit und Mineralien.

Griechischer Joghurt bei Durchfall

Probiotische Kulturen im Fokus

Nach der akuten Phase kann griechischer Joghurt helfen, die Darmflora wieder aufzubauen. Er enthält lebende Milchsäurebakterien, die das Gleichgewicht zwischen „guten“ und „schlechten“ Bakterien fördern. Studien der Harvard School of Public Health weisen darauf hin, dass Lactobacillus-Stämme die Dauer infektiöser Durchfälle um bis zu 30 % verkürzen können. Besonders wichtig ist, dass der Joghurt naturbelassen und ohne Zuckerzusatz ist.

Wann lieber verzichten

Bei sehr empfindlichem Magen oder bestehender Laktoseintoleranz sollte man Joghurt zunächst meiden. Der geschwächte Darm kann Milchzucker vorübergehend schlechter verarbeiten, was Blähungen oder erneute Reizungen auslösen kann. In solchen Fällen sind laktosefreie oder pflanzliche Alternativen besser geeignet – etwa Sojajoghurt mit probiotischer Kultur.

Lebensmittel, die man meiden sollte

Was nicht essen bei Durchfall

Fettige und gebratene Speisen

Wirkung auf die Darmtätigkeit

Sobald der Darm überfordert ist, wird jede zusätzliche Belastung zur Qual. Fettige Speisen regen die Produktion von Gallensäuren an, was bei einem geschwächten Verdauungssystem zu Durchfällen mit verstärktem Wasserverlust führen kann. Besonders Transfette, wie sie in frittierten Snacks oder panierten Gerichten vorkommen, stören die Balance zwischen Wasseraufnahme und -ausscheidung im Dickdarm. Studien der European Journal of Clinical Nutrition zeigen, dass fettreiche Ernährung die Transitzeit im Darm beschleunigen und so die Absorption wichtiger Nährstoffe einschränken kann.

Zusammenhang mit Fettverdauung

Das Problem liegt nicht nur im Fett selbst, sondern auch in seiner Verarbeitung. Ein entzündeter oder gereizter Dünndarm produziert oft nicht genügend Lipasen, die zur Fettverdauung notwendig sind. Unverdaute Fette wirken dann als osmotische Substanz – sie ziehen zusätzlich Wasser in den Darm. Die Folge? Noch dünnflüssigerer Stuhlgang, mehr Bauchgrummeln, mehr Stress. Deshalb gilt: Finger weg von Pommes, Schnitzel & Co., solange der Darm nicht wieder stabil arbeitet.

Milch und laktosehaltige Produkte

Laktoseintoleranz bei Durchfall

Selbst Menschen ohne bekannte Laktoseintoleranz können während oder nach einem Durchfall vorübergehend empfindlich auf Milchzucker reagieren. Warum? Die Laktase-Produktion – also das Enzym, das Laktose spaltet – wird durch Darmentzündungen gehemmt. Die ungespaltene Laktose gelangt unverdaut in den Dickdarm, wo sie von Bakterien zersetzt wird und dabei Gase und Säuren produziert. Das Resultat? Krämpfe, Blähungen und weitere Durchfälle. Die Deutsche Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten bestätigt, dass sekundäre Laktoseintoleranz eine häufige Folge akuter Magen-Darm-Erkrankungen ist.

Alternative Produkte testen

Doch keine Sorge – ganz auf Milchartiges muss man nicht verzichten. Pflanzliche Alternativen wie Hafer-, Reis- oder Mandelmilch enthalten keine Laktose und sind oft besser verträglich. Wichtig ist, ungesüßte Varianten zu wählen und auch auf Zusatzstoffe zu achten. Wer es dennoch mit klassischem Joghurt probieren möchte, sollte laktosefreie oder probiotische Produkte in kleinen Mengen testen – langsam, bewusst, mit Gefühl für den eigenen Körper.

Zucker und Süßstoffe

Osmotische Wirkung von Sorbit

Viele Light-Produkte, Kaugummis und Diätgetränke enthalten Sorbit oder Xylit – sogenannte Zuckeralkohole. Diese werden im Dünndarm nur teilweise aufgenommen und gelangen schnell in den Dickdarm, wo sie Wasser binden und so abführend wirken. Studien aus Clinical Gastroenterology and Hepatology zeigen, dass bereits kleine Mengen Sorbit bei empfindlichen Menschen zu Blähungen, Druckgefühl und wässrigem Durchfall führen können. Was also als „zuckerfreie“ Alternative verkauft wird, kann genau das Gegenteil bewirken.

Versteckter Zucker in Lebensmitteln

Auch vermeintlich gesunde Produkte wie Müsliriegel, Fruchtjoghurts oder Smoothies enthalten oft versteckten Zucker in Form von Glukosesirup oder Fructose. Diese einfachen Zuckerarten fördern osmotische Ungleichgewichte im Darm und reizen die Schleimhaut zusätzlich. Ein kritischer Blick auf die Zutatenliste lohnt sich immer – besonders in Phasen, in denen der Körper sowieso geschwächt ist. Weniger süß ist in diesem Fall eindeutig mehr.

Rohkost und Ballaststoffbomben

Reizung der Darmschleimhaut

Rohkost gilt zwar allgemein als gesund, doch bei Durchfall ist sie eher kontraproduktiv. Karotten, Brokkoli, Kohl – roh gegessen sind sie schwer verdaulich und können die gereizte Darmschleimhaut zusätzlich belasten. Das liegt nicht nur an der Faserstruktur, sondern auch an natürlichen Abwehrstoffen wie Phytinsäure oder Oxalat, die in rohem Gemüse enthalten sein können. Diese Stoffe erschweren die Aufnahme von Mineralien und provozieren bei sensiblen Personen starke Reaktionen im Darm.

Verträglichkeit nach Entzündung

Nach einer Magen-Darm-Infektion ist die Schleimhaut besonders empfindlich. Grobe Fasern kratzen regelrecht an der regenerierenden Darmwand. Deshalb sollte man Rohkost erst wieder einführen, wenn sich der Stuhlgang stabilisiert hat. Schonend gegartes Gemüse – dampfgegart oder gedünstet – ist der deutlich verträglichere Einstieg. Wer unsicher ist, kann eine individuelle Verträglichkeit langsam testen, beginnend mit kleinen Mengen und einfachen Sorten wie Zucchini oder geschälten Karotten.

Getränke mit Risiko

Koffeinhaltige Getränke

Wirkung auf die Peristaltik

Koffein ist ein natürlicher Stimulator für das zentrale Nervensystem – und auch für den Magen-Darm-Trakt. Bereits eine Tasse Kaffee kann die Peristaltik, also die rhythmischen Bewegungen der Darmmuskulatur, anregen. Das klingt erst mal hilfreich, doch bei Durchfall ist genau das das Problem: Der Darm arbeitet ohnehin schon zu schnell, und zusätzliche Reize können die Symptome verschärfen. Laut der American Gastroenterological Association sollten koffeinhaltige Getränke bei akutem Durchfall konsequent vermieden werden.

Vermeidung in der Akutphase

Ob Kaffee, schwarzer Tee oder Energy-Drinks – sie alle haben eines gemeinsam: Sie belasten ein System, das gerade Ruhe braucht. Gerade bei begleitenden Symptomen wie Zittern, Schwäche oder Herzrasen verstärkt Koffein diese Empfindungen. Wer auf sein Heißgetränk nicht verzichten will, kann auf entkoffeinierten Kräutertee ausweichen – Kamille, Fenchel oder Melisse sind hier sichere Optionen.

Fruchtsäfte und Softdrinks

Fruchtsäuren und Durchfall

Orangensaft, Multivitamin-Drinks oder Apfelschorle – sie mögen frisch und gesund wirken, doch ihr Fruchtsäuregehalt ist in dieser Situation alles andere als hilfreich. Die Säuren reizen die Magen- und Darmschleimhaut, fördern Gärprozesse und verstärken das Aufblähen. Vor allem bei Kindern oder sensiblen Personen kann das zu verstärktem Stuhldrang und Bauchschmerzen führen. Studien des Instituts für Kinderernährung Dortmund zeigen, dass der Verzicht auf säurehaltige Getränke die Regenerationszeit des Darms deutlich verkürzt.

Kohlensäure als Verstärker

Softdrinks wie Cola, Fanta oder auch Sprudelwasser enthalten Kohlensäure, die den Magen aufbläht und die Gasbildung im Darm verstärkt. Was spritzig schmeckt, endet oft in unangenehmem Druckgefühl, Rülpsen und sogar Übelkeit. Auch „Zero“-Varianten sind keine Lösung – sie enthalten häufig Sorbit oder Acesulfam, also genau die Stoffe, die man in dieser Phase meiden sollte. Wer hydratisieren möchte, sollte auf stilles Wasser oder klare Brühe setzen – sanft, effektiv und ohne Nebenwirkungen.

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Ernährung nach der akuten Phase

Aufbaukost für den Darm

Wässriger Durchfall und Gluckern im Bauch

Was dahinterstecken kann

Kaum etwas verunsichert so sehr wie ein gluckernder Bauch nach überstandenem Durchfall. Viele denken sofort an Rückfall, doch das ist nicht immer der Fall. Solche Geräusche entstehen häufig durch verstärkte Darmbewegungen, bei denen sich Luft und Flüssigkeit in engen Darmschlingen bewegen. Die Universität Leipzig beschreibt diese postakuten Symptome als Zeichen einer noch instabilen Darmflora. Auch wenn der Durchfall abklingt, heißt das nicht, dass die Regeneration abgeschlossen ist – im Gegenteil: Jetzt beginnt die sensible Phase, in der der Darm besonders feinfühlig reagiert.

Erste Nahrungsmittel nach Abklingen

Was also essen, wenn das Gröbste vorbei ist, aber noch Unsicherheit bleibt? Die Antwort lautet: langsam, warm, und magenfreundlich. Milde Gemüsesuppen, weichgekochter Reis oder Haferbrei sind sanfte Begleiter in dieser Phase. Wichtig ist, dass man auf stark gewürzte, fettige oder kalte Speisen verzichtet – sie können die ohnehin schon belastete Verdauung erneut stören. Viele Betroffene berichten, dass sie mit kleinen Portionen, die über den Tag verteilt sind, das beste Gefühl erzielen.

Wässriger Durchfall ohne Übelkeit

Differenzierte Ursachenanalyse

Wenn der Durchfall weiterhin wässrig bleibt, aber die Übelkeit fehlt, kann das auf eine rein intestinale Ursache hindeuten. In solchen Fällen ist der Magen selbst oft nicht betroffen – es handelt sich vielmehr um eine Störung im Dünndarm, beispielsweise durch gestörte Resorption oder bakterielle Fehlbesiedlung. Laut Robert-Koch-Institut treten solche Zustände häufig nach Antibiotika-Einnahme oder Virusinfekten auf. Wichtig ist, dass man nicht voreilig wieder zu „normalem“ Essen greift – die Darmschleimhaut braucht noch Ruhe.

Bedeutung für die Nahrungswahl

Der Fokus sollte auf leicht resorbierbaren Lebensmitteln liegen, die den Darm nicht zusätzlich reizen. Beispiele? Gekochte Möhren, Kartoffelpüree ohne Milch oder feine Grießspeisen mit Wasser zubereitet. Auch Reiswaffeln oder trockene Dinkelflakes können in kleinen Mengen sinnvoll sein. Die Ernährung sollte möglichst reizarm, laktosefrei und fettarm sein – nicht für immer, aber für diesen Moment.

Was essen bei Durchfall und magenproblemen

Reizdarmfreundliche Kost

Viele, die einmal Durchfall hatten, berichten im Anschluss über einen empfindlichen Bauch, der auf kleinste Reize reagiert. Hier lohnt sich der Blick auf eine reizdarmfreundliche Ernährung, wie sie etwa in der Low-FODMAP-Diät empfohlen wird. Dabei werden fermentierbare Zuckerarten gemieden, die Blähungen und Reizungen hervorrufen können. Solche Kostformen wurden unter anderem an der Monash University entwickelt und haben sich bei funktionellen Darmbeschwerden bewährt – auch im Anschluss an Infektionen.

Magenschonende Kombinationen

Nicht nur der Darm, auch der Magen will mitspielen. Deshalb sollte man auf Kombinationen achten, die beide Organe entlasten: Reis mit etwas gekochtem Apfel, Zucchini mit Hirse oder auch Haferschleim mit Banane sind gut verträglich. Weniger ist mehr – ein einfaches, weiches Gericht ist oft besser als ein perfekt zusammengestellter Teller mit Superfoods. Der Körper braucht gerade kein Spektakel, sondern Stabilität.

Fermentierte Produkte

Probiotische Wirkung von Joghurt

Joghurt – vor allem Naturjoghurt ohne Zusätze – liefert probiotische Bakterien, die nach einer Darminfektion besonders wichtig sind. Aber Achtung: Nicht jeder verträgt ihn sofort. Studien der Harvard School of Public Health belegen, dass Lactobacillus acidophilus helfen kann, das bakterielle Gleichgewicht im Darm wiederherzustellen. Voraussetzung ist aber, dass keine Laktoseunverträglichkeit vorliegt und das Produkt nicht zusätzlich gesüßt ist. In kleinen Mengen genossen, kann Joghurt ein wirkungsvoller Baustein der Aufbaukost sein.

Sauerkraut und Kefir dosieren

Viele denken bei fermentierten Lebensmitteln sofort an Sauerkraut und Kefir – und ja, auch sie sind hilfreich. Aber bitte mit Vorsicht: Gerade bei Menschen mit empfindlichem Magen können sie blähend wirken. Deshalb gilt: langsam steigern. Ein Teelöffel unpasteurisiertes Sauerkraut am Tag oder ein halbes Glas Kefir reichen am Anfang völlig aus. Der Effekt kommt nicht durch Masse, sondern durch Regelmäßigkeit und Geduld.

Langfristige Ernährungstipps

Darmfreundliche Dauerernährung

Mediterrane Kost als Basis

Langfristig ist eine darmfreundliche Ernährung der Schlüssel, um Rückfälle zu vermeiden. Die mediterrane Ernährung – mit viel Gemüse, Hülsenfrüchten, Olivenöl und Fisch – bietet eine ideale Grundlage. Studien aus Spanien und Italien zeigen, dass Menschen mit einem mediterranen Lebensstil signifikant seltener unter chronischen Magen-Darm-Beschwerden leiden. Entscheidender Faktor ist dabei die Vielfalt der pflanzlichen Lebensmittel, die die Darmflora nährt und stärkt.

Vermeidung von Zusatzstoffen

Künstliche Zusatzstoffe wie Emulgatoren, Konservierungsmittel oder Süßstoffe stehen zunehmend im Verdacht, die Darmbarriere zu schwächen. Die Universität Mainz fand heraus, dass bestimmte Emulgatoren wie Polysorbat 80 die Schleimhaut durchlässiger machen können – ein Risikofaktor für Entzündungen. Wer auf natürliche, wenig verarbeitete Produkte setzt, fährt langfristig sicherer.

Bedeutung regelmäßiger Mahlzeiten

Stabilität für die Verdauung

Unser Verdauungssystem liebt Routine – das wird oft unterschätzt. Regelmäßige Mahlzeiten helfen, die Produktion von Verdauungssäften und die Darmbewegung zu stabilisieren. Besonders nach einer Erkrankung ist es wichtig, den Körper wieder in einen Rhythmus zu bringen. Laut DGE kann ein strukturierter Essensplan mit 3–5 kleinen Mahlzeiten am Tag den Heilungsverlauf deutlich beschleunigen.

Stressvermeidung durch Rhythmus

Es klingt banal, aber es wirkt: Wer regelmäßig isst, vermeidet auch ungewollten Stress für den Verdauungstrakt. Der sogenannte „Migrating Motor Complex“ – eine Reinigungsbewegung im Dünndarm – wird zwischen den Mahlzeiten aktiv. Wenn man ständig snackt oder zu unregelmäßig isst, wird dieser gestört. Das Ergebnis? Blähungen, Völlegefühl, Unruhe im Bauch. Ein klarer Rhythmus kann helfen, das zu vermeiden.

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Fazit

Lebensmittel bei Durchfall sind weit mehr als bloße Notfallkost – sie können den Verlauf der Beschwerden massiv beeinflussen. Wer die richtigen Speisen gezielt auswählt, schützt nicht nur seine Darmflora, sondern fördert auch aktiv die Heilung. Umgekehrt können scheinbar harmlose Fehler – etwa ein Schluck Fruchtsaft oder eine zu ballaststoffreiche Mahlzeit – die Symptome verstärken oder sogar chronifizieren. Die Kombination aus leicht verdaulicher Aufbaukost, gezieltem Elektrolytausgleich und langfristiger, darmfreundlicher Ernährung bildet den stabilsten Weg zurück zur Verdauungsgesundheit. Und das Beste daran? Es funktioniert – wissenschaftlich belegt, praktisch erprobt und mit viel Bauchgefühl.

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FAQ

Was darf ich bei Durchfall überhaupt noch essen?

Lebensmittel bei Durchfall sollten leicht verdaulich, fettarm und reizfrei sein. Ideal sind weichgekochter Reis, Haferbrei, Bananen und Brühe. Die richtige Wahl schützt die Darmschleimhaut und fördert die Regeneration.

Ist griechischer Joghurt bei Durchfall empfehlenswert?

Ja, griechischer Joghurt bei Durchfall kann hilfreich sein – aber nur, wenn du keine Laktoseintoleranz hast. Achte auf Naturjoghurt ohne Zuckerzusatz und beginne mit kleinen Mengen.

Warum sind fettige Speisen bei Durchfall so schädlich?

Fette erhöhen die Gallensekretion und belasten den Darm unnötig. Besonders Transfette in frittierten Lebensmitteln beschleunigen die Darmbewegung und verschärfen so die Symptome.

Kann ich bei Durchfall Kaffee trinken?

Koffein regt die Peristaltik an und kann akuten Durchfall verschlimmern. Besser sind entkoffeinierte Kräutertees wie Kamille oder Fenchel, die beruhigend auf den Darm wirken.

Wie sieht eine langfristig darmfreundliche Ernährung aus?

Die darmfreundliche Dauerernährung basiert idealerweise auf der mediterranen Kost: viele pflanzliche Lebensmittel, hochwertige Fette, wenig Zucker und kaum Zusatzstoffe.

Sind Fruchtsäfte bei Durchfall erlaubt?

Eher nicht. Fruchtsäuren reizen die Schleimhaut, und viele Säfte enthalten Zucker oder Sorbit. Bevorzuge stilles Wasser oder klare Brühen zur Flüssigkeitszufuhr.

Was ist bei wässrigem Durchfall ohne Übelkeit zu beachten?

Das weist meist auf eine Dünndarm-Störung hin. Wichtig ist, mit Schonkost zu beginnen und schwer verdauliche oder ballaststoffreiche Lebensmittel zu meiden.

Welche Hausmittel helfen gegen das Gluckern im Bauch?

Warme Auflagen, Fencheltee und eine kleine Portion Haferschleim wirken oft wahre Wunder. Auch bewusste Esspausen helfen dem Darm, zur Ruhe zu kommen.

Muss ich bei jedem Durchfall sofort Elektrolyte zuführen?

Bei starkem Flüssigkeitsverlust ja. Elektrolytlösungen mit Glukose, Salz und Wasser helfen, den Kreislauf zu stabilisieren – vor allem bei Kindern und älteren Menschen.

Sollte ich auch auf versteckten Zucker achten?

Unbedingt. Gerade in Müsliriegeln, Joghurts oder Light-Produkten versteckt sich Sorbit oder Glukosesirup – beides kann den Durchfall verschlimmern, ohne dass man es gleich merkt.

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