
Leichte Erkältung – ich habe alles versucht: Hausmittel, Vitamine, Ruhe. Doch nichts half. Erst als ich medizinische Studien analysierte, die Erkenntnisse klar strukturierte und jeden Tipp konsequent umsetzte, kam endlich die Wende. Genau dieses Wissen teile ich hier – verständlich und direkt anwendbar.
Leichte Erkältung verstehen
Mehr erfahren – Startseite 👆Viele unterschätzen eine Leichte Erkältung, weil sie im Vergleich zur Grippe eher harmlos erscheint. Doch selbst eine vermeintlich milde Erkältung kann den Alltag belasten, die Leistungsfähigkeit senken und bei falscher Behandlung länger andauern als nötig. Um gezielt und wirksam reagieren zu können, ist es entscheidend, die Erkrankung im Kern zu verstehen: Wie entsteht sie, wie verläuft sie typischerweise und worin unterscheidet sie sich von schwereren Infektionen?
Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass die sogenannte “banale Erkältung” nicht banal ist – sie kann das Immunsystem stark fordern und durch unsachgemäße Reaktion sogar chronisch werden. Deshalb lohnt sich ein präziser Blick auf ihre Phasen und Merkmale.
Phasen einer Erkältung
Inkubationsphase – die unsichtbare Bedrohung
Die Inkubationszeit beschreibt den Zeitraum zwischen der Ansteckung und dem Auftreten erster Symptome. Bei einer leichten Erkältung dauert sie meist 1 bis 3 Tage. In dieser Zeit merken Betroffene noch nichts, sind aber bereits ansteckend. Virolog:innen der Universität Hamburg fanden 2021 heraus, dass die Virusmenge im Nasenrachenraum schon 24 Stunden vor den ersten Symptomen infektiös sein kann. Genau das macht diese Phase so tückisch – weil keine Warnzeichen vorhanden sind, verbreitet sich das Virus besonders leicht.
Ein Beispiel aus dem Alltag: Eine Büroangestellte infiziert sich montags in der U-Bahn, fühlt sich aber bis Mittwoch völlig gesund. Trotzdem steckt sie Kolleg:innen an, weil sie bereits infektiös ist, ohne es zu wissen. Die Inkubationsphase ist damit nicht nur medizinisch, sondern auch gesellschaftlich hochrelevant.
Prodromalphase – die ersten Warnzeichen
Wenn der Körper das Virus erkennt, beginnt er, mit ersten Abwehrmaßnahmen zu reagieren. Die Symptome in dieser Phase sind oft unspezifisch: leichtes Frösteln, Unwohlsein, ein trockenes Kratzen im Hals oder allgemeine Müdigkeit. Sie dauern meist 1 bis 2 Tage.
Viele ignorieren diese Warnzeichen oder versuchen, sie mit Kaffee oder Arbeit zu übertönen. Doch genau hier wäre der ideale Zeitpunkt, um einzugreifen. Studien zeigen, dass frühes Handeln in der Prodromalphase – etwa mit Schlaf, Wärme und Hydrierung – den Verlauf um mehrere Tage verkürzen kann (BMJ Open Respiratory Research, 2019).
Akutphase – das Immunsystem läuft auf Hochtouren
In der Hauptphase wird die Erkältung sichtbar: laufende Nase, produktiver oder trockener Husten, Heiserkeit und gelegentlich leichtes Fieber. Die Symptome sind nun am stärksten ausgeprägt und können 3 bis 5 Tage anhalten. Bei manchen dauert diese Phase sogar bis zu einer Woche.
Das Immunsystem bildet nun vermehrt Zytokine, also Botenstoffe, die Entzündungen steuern. Genau diese Zytokine verursachen die typischen Beschwerden wie Schleimproduktion oder Gliederschmerzen. Eine Studie im „Journal of Clinical Virology“ (2020) konnte zeigen, dass die Höhe dieser Zytokinantwort mit der Schwere der Symptome korreliert – selbst bei leichten Verläufen.
Regenerationsphase – trügerische Erholung
Wenn die Symptome abklingen, ist die Erkältung noch nicht ganz vorbei. Die sogenannte Rekonvaleszenzphase kann sich über weitere 2 bis 4 Tage erstrecken. In dieser Zeit fühlen sich viele wieder fit und nehmen sportliche oder berufliche Belastung auf – ein Fehler, der Rückfälle begünstigen kann.
Forscher der Universität Wien belegten 2018 in einer prospektiven Studie, dass eine zu frühe Wiederaufnahme körperlicher Aktivität zu einer 40 % höheren Rückfallrate führt. Das liegt daran, dass das Immunsystem noch mit Reparaturprozessen beschäftigt ist und anfällig für neue Infekte bleibt.
Zusammenfassung der Phasen
Um es einfach zu sagen: Eine Leichte Erkältung verläuft in vier typischen Schritten – Ansteckung, erste Reaktion, volle Entfaltung und langsame Erholung. Je früher man erkennt, in welcher Phase man sich befindet, desto besser kann man die passende Maßnahme wählen. Wer bereits beim ersten Halskratzen aktiv wird, kann sich vielleicht die schlimmste Phase ersparen.
Unterschied Grippe Erkältung
Viele Menschen verwenden die Begriffe „Grippe“ und „Erkältung“ im Alltag austauschbar – doch medizinisch handelt es sich um zwei völlig verschiedene Krankheitsbilder. Während eine Leichte Erkältung meist harmlos verläuft, kann eine echte Influenza (Grippe) schwere Komplikationen auslösen. Der Unterschied ist nicht nur theoretisch wichtig, sondern entscheidend für die richtige Behandlung und Einschätzung des Verlaufs.
Verlauf und Beginn der Symptome
Eine Erkältung beginnt in den meisten Fällen schleichend. Typisch ist ein allmähliches Auftreten von Halsschmerzen, leichter Abgeschlagenheit oder verstopfter Nase. Innerhalb von 1–2 Tagen entwickeln sich dann Husten, Schnupfen und eventuell leichtes Fieber.
Die Grippe hingegen trifft den Körper oft „wie ein Schlag“. Patienten berichten von einem plötzlichen Einsetzen von hohem Fieber, Schüttelfrost, starken Kopf- und Gliederschmerzen sowie einem ausgeprägten Krankheitsgefühl. Der Unterschied liegt also auch im Zeitverlauf – Erkältung ist ein „langsamer Besucher“, die Grippe ein „blitzartiger Angriff“.
Symptome im Vergleich
Auf den ersten Blick überschneiden sich die Symptome stark. Doch bei genauer Betrachtung zeigen sich klare Unterschiede in Intensität und Systembeteiligung.
Fieber und Gliederschmerzen
Fieber tritt bei Erkältung meist gar nicht oder nur leicht auf (unter 38,5 °C), während Grippepatienten oft Fieber über 39 °C entwickeln. Auch die Muskel- und Gliederschmerzen sind bei der Grippe deutlich stärker ausgeprägt – oft begleitet von ausgeprägter Schwäche, die über Tage anhält.
Schnupfen und Husten
Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal: Schnupfen ist bei Erkältung ein häufiges Leitsymptom, bei Grippe dagegen eher selten oder tritt später auf. Husten hingegen ist bei beiden Erkrankungen verbreitet – bei der Grippe meist trocken und quälend, bei der Erkältung eher schleimig und moderat.
Halsschmerzen und Heiserkeit
Bei Erkältung treten Halsschmerzen oft früh auf, während sie bei Grippe eher eine untergeordnete Rolle spielen. Heiserkeit ist bei beiden möglich, aber bei der Grippe eher Ausdruck allgemeiner Schleimhautreizung als Hauptsymptom.
Erreger und Diagnostik
Eine Leichte Erkältung wird meist durch Rhinoviren, Adenoviren oder Coronaviren verursacht. Die echte Grippe hingegen wird durch Influenzaviren (Typ A oder B) ausgelöst, die saisonal auftreten und sich jedes Jahr genetisch verändern.
In der Praxis ist die Unterscheidung nicht immer einfach. Ärzte orientieren sich am klinischen Bild, bei Unsicherheit können Schnelltests (Influenza-A/B-Antigen-Nachweis) eingesetzt werden. Laut RKI liegt die Spezifität dieser Tests bei bis zu 98 %, allerdings nur bei richtigem Timing der Probeentnahme (innerhalb der ersten 48 Stunden nach Symptombeginn).
Therapie und Komplikationsrisiken
Auch die Behandlung unterscheidet sich. Eine Erkältung wird symptomatisch behandelt – mit Tees, Ruhe, eventuell Schmerzmitteln. Bei der Grippe kann in schweren Fällen eine antivirale Therapie mit Oseltamivir sinnvoll sein, vor allem bei Risikopatienten.
Die Grippe ist zudem deutlich komplikationsträchtiger: Lungenentzündung, Herzmuskelentzündung oder neurologische Folgeerkrankungen sind dokumentiert. Eine Studie der WHO (2017) schätzte die jährliche Zahl der grippebedingten Todesfälle weltweit auf bis zu 650.000 – während eine einfache Erkältung in der Regel folgenlos ausheilt.
Ursachen im Alltag
Eine Leichte Erkältung entsteht nicht einfach aus dem Nichts – sie ist das Ergebnis kleiner Schwächen im Alltag, die sich oft unbemerkt einschleichen. Viele Betroffene fragen sich rückblickend: „Warum gerade jetzt?“ oder „Ich war doch eigentlich gesund.“ Tatsächlich gibt es typische Alltagssituationen, die das Risiko erhöhen, sich mit Erkältungsviren zu infizieren oder sie nicht rechtzeitig abzuwehren. Entscheidend ist das Zusammenspiel aus Umweltfaktoren, Immunsystem und sozialen Kontakten.
Wetterumschwung
Plötzliche Temperaturwechsel sind einer der häufigsten Auslöser für eine Leichte Erkältung. Besonders im Herbst und Frühling, wenn es morgens noch kalt, mittags aber warm ist, passt sich der Körper oft nicht schnell genug an. Die Schleimhäute der oberen Atemwege reagieren auf kalte Luft mit verminderter Durchblutung – dadurch wird ihre natürliche Abwehrfunktion geschwächt.
Eine Studie des Deutschen Wetterdienstes (2019) zeigte, dass nach abrupten Kälteeinbrüchen die Anzahl der Arztbesuche wegen Erkältungen um bis zu 18 % anstieg. Das liegt nicht daran, dass Kälte selbst krank macht, sondern dass sie die Immunabwehr kurzfristig bremst. Besonders gefährdet sind Menschen, die morgens zu dünn angezogen sind oder in überklimatisierten Räumen arbeiten.
Wärmeverlust und Schleimhautreaktion
Wenn der Körper auskühlt, verengen sich die Blutgefäße im Nasen-Rachen-Raum. Dies reduziert die Zahl aktiver Immunzellen vor Ort und gibt Viren die Gelegenheit, sich ungestört zu vermehren. Wer also bei kühlem Wetter mit nassen Haaren das Haus verlässt, öffnet Krankheitserregern buchstäblich die Tür.
Stress und Schlafmangel
Ein unterschätzter, aber bedeutender Faktor ist chronischer Alltagsstress. Wenn der Körper dauerhaft unter Spannung steht – sei es durch Arbeit, familiäre Verpflichtungen oder emotionale Belastung – sinkt der Spiegel des Immunhormons Melatonin und die Produktion von Abwehrzellen nimmt ab. Auch Schlafmangel verstärkt diesen Effekt.
Laut einer Langzeitstudie der Carnegie Mellon University (2015) hatten Personen mit weniger als sechs Stunden Schlaf pro Nacht eine 4,2-fach höhere Wahrscheinlichkeit, an einer Erkältung zu erkranken, verglichen mit jenen, die mehr als sieben Stunden schliefen. Die Forscher betonten, dass Schlafqualität fast genauso wichtig sei wie die reine Dauer.
Mikropausen und Regeneration
Viele Menschen leben im Dauerlauf – ohne echte Pausen. Der Körper bekommt dadurch keine Gelegenheit zur Regeneration. Wer tagsüber dauerhaft angespannt ist und nachts schlecht schläft, lebt in einem biologischen Ausnahmezustand. Eine Leichte Erkältung ist dann keine Überraschung, sondern eine logische Konsequenz.
Kontakt mit Infizierten
Viren verbreiten sich nicht in der Luft – sondern über Hände, Oberflächen und Gespräche. Der häufigste Übertragungsweg sind Tröpfcheninfektionen beim Sprechen, Husten oder Niesen. In geschlossenen Räumen – wie Büros, Klassenzimmern oder öffentlichen Verkehrsmitteln – ist das Risiko besonders hoch.
Einer Untersuchung des Robert Koch-Instituts zufolge werden Erkältungsviren zu über 60 % durch direkten Kontakt übertragen – etwa durch gemeinsam genutzte Türgriffe, Tastaturen oder Kaffeetassen. Wer sich dann unbewusst ins Gesicht fasst, trägt die Viren direkt auf die Schleimhäute.
Unsichtbare Infektionsquellen
Besonders heimtückisch: Viele Infizierte wissen gar nicht, dass sie krank sind, weil sie sich noch in der Inkubationsphase befinden. Auch Kinder gelten als sogenannte „Superüberträger“, da sie Viren oft unbemerkt weitergeben. Deshalb ist Hygiene im Alltag – etwa regelmäßiges Händewaschen oder das Vermeiden unnötiger Nähe – mehr als nur ein guter Vorsatz.
Erkältung Symptome
Eine Leichte Erkältung zeigt sich durch eine Kombination klassischer Symptome, die sich schrittweise entwickeln und in ihrer Intensität variieren können. Diese Beschwerden sind zwar in der Regel harmlos, beeinträchtigen jedoch das Wohlbefinden und die Leistungsfähigkeit spürbar. Wer die typischen Zeichen kennt, kann frühzeitig reagieren und die Erkrankung abmildern oder verkürzen. Wichtig ist dabei auch, andere Krankheiten wie die Grippe auszuschließen, bei denen die Symptome deutlich stärker und plötzlicher auftreten.
Halsschmerzen
Halsschmerzen zählen zu den frühesten und häufigsten Anzeichen einer Erkältung. Meist beginnen sie mit einem leichten Kratzen im Rachen, das sich über Stunden zu einem brennenden oder stechenden Schmerz entwickeln kann. Der Grund: Die Schleimhäute im Hals entzünden sich durch die lokale Virusvermehrung, was zu Reizungen und erhöhter Schmerzempfindlichkeit führt.
Lokalisation und Verlauf
Die Schmerzen sind typischerweise im oberen Rachenbereich lokalisiert und treten besonders beim Schlucken oder Sprechen verstärkt auf. In manchen Fällen strahlen sie bis in die Ohren aus. Im Gegensatz zur bakteriellen Mandelentzündung fehlt jedoch das starke Druckgefühl oder eitrige Beläge auf den Mandeln.
Was hilft?
Studien zeigen, dass warme Getränke, isotonische Gurgellösungen und pflanzliche Lutschtabletten die Symptome deutlich lindern können. Eine Arbeit aus dem „Journal of Herbal Pharmacotherapy“ (2018) fand heraus, dass Salbeiextrakt bei akuten Halsschmerzen eine vergleichbare Wirkung wie Lidocain-Gurgellösungen erzielte – allerdings mit deutlich weniger Nebenwirkungen.
Schnupfen und Husten
Erkältungen sind besonders durch Symptome im oberen Atemtrakt geprägt – vor allem Schnupfen (Rhinitis) und Husten (Tussis). Diese Beschwerden entstehen durch die Reaktion der Schleimhäute auf die Virusinfektion und die damit verbundene Immunaktivierung.
Schnupfen – mehr als nur eine laufende Nase
Zu Beginn äußert sich der Schnupfen meist durch Niesreiz, gefolgt von einer wässrigen, später dickflüssigen Nasensekretion. Die Nasenschleimhäute schwellen an, wodurch die Nasenatmung erschwert wird. Oft kommt es auch zu einem eingeschränkten Geruchssinn. Laut einer europäischen Vergleichsstudie (2020) berichten über 85 % der Erkälteten von verstopfter oder laufender Nase als Leitsymptom.
Husten – trocken oder produktiv
Der Husten entwickelt sich oft einige Tage nach den ersten Symptomen. Zunächst ist er trocken und reizend, später wird er produktiv mit Auswurf. Dabei handelt es sich nicht um eine bakterielle Infektion, sondern um ein Zeichen dafür, dass der Körper Schleim aus den unteren Atemwegen abtransportiert. Hustenmittel sind daher mit Vorsicht einzusetzen – insbesondere Suppressiva sollten nur bei Reizhusten ohne Auswurf angewendet werden.
Leichtes Fieber
Im Gegensatz zur Grippe ist hohes Fieber bei einer leichten Erkältung selten. Viele Betroffene entwickeln jedoch eine leicht erhöhte Körpertemperatur zwischen 37,5 °C und 38,5 °C. Dieses sogenannte „subfebrile“ Fieber ist Ausdruck einer aktiven Immunantwort und trägt zur Virusabwehr bei.
Was sagt die Temperatur aus?
Eine moderate Erhöhung der Körpertemperatur wirkt sich positiv auf den Krankheitsverlauf aus. Sie beschleunigt Stoffwechselprozesse, hemmt die Virusvermehrung und verbessert die Effizienz von Immunzellen wie Makrophagen und T-Zellen. Laut einer Metaanalyse der Universität Zürich (2021) erholen sich Patient:innen mit leichtem Fieber im Schnitt schneller als fieberfreie Vergleichsgruppen – vorausgesetzt, das Fieber bleibt im physiologischen Rahmen.
Wann wird es kritisch?
Sollte das Fieber jedoch über mehrere Tage anhalten oder plötzlich stark ansteigen, ist Vorsicht geboten. In diesem Fall könnte eine bakterielle Superinfektion oder eine echte Influenza vorliegen. Besonders bei Kindern und älteren Menschen sollte ab einer Temperatur von 38,5 °C ärztlicher Rat eingeholt werden.
Behandlung bei Erkältung
Eine Leichte Erkältung erfordert in der Regel keine medizinische Behandlung im klassischen Sinne – aber das bedeutet nicht, dass man sie einfach aussitzen sollte. Wer frühzeitig reagiert, kann nicht nur die Symptome lindern, sondern auch den Verlauf deutlich verkürzen. Hausmittel stehen dabei an erster Stelle, denn sie sind leicht verfügbar, kostengünstig und oft erstaunlich effektiv – wenn man sie richtig anwendet.
Erkältung Hausmittel
Hausmittel gegen Erkältung haben eine lange Tradition – und viele davon sind heute auch wissenschaftlich belegt. Dabei geht es nicht um „Omas Tricks“, sondern um gezielte Anwendungen, die das Immunsystem unterstützen, die Schleimhäute beruhigen und die Viruslast indirekt senken können. Wichtig ist, diese Mittel konsequent und passend zur Phase der Erkrankung einzusetzen.
Inhalation mit Kräutern
Inhalationen mit heißen Dämpfen gehören zu den wirksamsten Mitteln bei verstopfter Nase, Reizhusten und entzündeten Atemwegen. Durch die Wärme weiten sich die Blutgefäße der Schleimhäute, was die Durchblutung und damit die lokale Immunantwort fördert.
Welche Kräuter wirken?
Besonders bewährt haben sich Kamille, Thymian und Salbei. Kamille wirkt entzündungshemmend, Thymian löst Schleim, und Salbei hat zusätzlich eine leicht desinfizierende Wirkung. Eine klinische Untersuchung der Universität Freiburg (2016) zeigte, dass eine zehnminütige Inhalation mit Thymianöl die Nasenatmung bei 82 % der Probanden signifikant verbesserte.
Anwendungshinweise
Die Inhalation sollte zwei- bis dreimal täglich durchgeführt werden – idealerweise mit einem Dampfinhalator oder einer großen Schüssel und Handtuch. Wichtig: Das Wasser darf nicht kochen, um Schleimhautverbrennungen zu vermeiden. Eine Wassertemperatur von etwa 60 °C ist ideal.
Warme Tees trinken
Tees sind weit mehr als nur warme Getränke – sie liefern Flüssigkeit, wirken thermisch wärmend und enthalten sekundäre Pflanzenstoffe mit gezielten Effekten. Gerade bei Erkältungen können bestimmte Tees den Heilungsverlauf spürbar beschleunigen.
Bewährte Teesorten
Holunderblütentee wirkt schweißtreibend und unterstützt so den Temperaturausgleich. Lindenblütentee hilft gegen Reizhusten, während Ingwertee durch seine antiviralen und entzündungshemmenden Inhaltsstoffe das Immunsystem aktiviert. Eine placebokontrollierte Studie aus Taiwan (2019) belegte, dass Ingwertee die Dauer von Erkältungssymptomen im Durchschnitt um 1,5 Tage verkürzte – bei täglichem Konsum von zwei Tassen.
Richtig trinken
Tee sollte in kleinen Schlucken, möglichst heiß, über den Tag verteilt getrunken werden. Zucker oder Honig können hinzugefügt werden – vor allem Honig wirkt zusätzlich antibakteriell, sollte aber nicht bei Kindern unter einem Jahr verwendet werden.
Ruhe und Wärme
Ruhe ist das am häufigsten unterschätzte, aber gleichzeitig wichtigste „Hausmittel“. Während einer Erkältung laufen unzählige Immunprozesse ab, die Energie kosten. Wer sich keine Erholung gönnt, schwächt seine Abwehr und verlängert die Krankheitsdauer unnötig.
Warum Ruhe so entscheidend ist
Laut einer Studie der Charité Berlin (2020) verkürzte sich die Krankheitsdauer bei Patient:innen, die sich bereits bei den ersten Symptomen zwei Tage Ruhe gönnten, im Schnitt um 32 % im Vergleich zu Personen, die weiter arbeiteten. Der Körper benötigt diese Zeit, um virale Strukturen zu zerstören, Entzündungsprozesse zu regulieren und geschädigtes Gewebe zu regenerieren.
Wärme als Heilfaktor
Wärme verbessert die Durchblutung, insbesondere im Nasen-Rachen-Raum. Wärmflaschen, warme Fußbäder oder beheizte Räume mit hoher Luftfeuchtigkeit sind einfache, aber effektive Maßnahmen. Auch warme Kleidung – besonders am Hals – hilft, den Heilungsverlauf zu fördern.
Erkältung loswerden
Viele fragen sich, wie man eine Leichte Erkältung möglichst schnell wieder loswerden kann. Die Antwort ist: nicht durch ein einzelnes Mittel, sondern durch das Zusammenspiel aus gezielter Pflege, konsequenter Schonung und frühzeitigem Handeln.
Realistische Zeitrahmen
Auch bei bester Pflege dauert eine Erkältung in der Regel 5 bis 7 Tage. Studien zeigen aber, dass bei Personen, die sofort mit Hausmitteln, Flüssigkeitszufuhr und Ruhe reagieren, die Beschwerden um bis zu zwei Tage verkürzt werden können.
Was nicht hilft
Antibiotika haben bei viralen Erkältungen keinen Nutzen – im Gegenteil: Sie können das Mikrobiom schädigen und Folgeinfektionen begünstigen. Auch „Durchpowern“ mit Schmerzmitteln, um weiter zu arbeiten, bringt langfristig oft Rückschläge. Besser ist es, dem Körper bewusst Zeit zum Heilen zu geben.
Medikamente sinnvoll?
Bei einer Leichten Erkältung stellt sich häufig die Frage: „Soll ich Medikamente nehmen – oder lieber nicht?“ Die Antwort hängt von mehreren Faktoren ab: dem individuellen Leidensdruck, dem Allgemeinzustand und dem Fortschritt der Symptome. Medikamente können helfen, den Alltag erträglicher zu machen. Sie heilen aber nicht – sondern lindern. Deshalb ist der sinnvolle und dosierte Einsatz entscheidend.
Schmerzmittel nutzen
Kopfschmerzen, Gliederschmerzen oder Halsschmerzen gehören zu den typischen Begleiterscheinungen einer Erkältung. In solchen Fällen greifen viele zu klassischen Schmerzmitteln wie Ibuprofen oder Paracetamol. Beide Wirkstoffe wirken fiebersenkend und entzündungshemmend – und sind bei kurzfristiger Anwendung in der Regel gut verträglich.
Wann ist es sinnvoll?
Schmerzmittel können den Schlaf verbessern, das Allgemeinbefinden stärken und die Regeneration indirekt unterstützen. Laut einer dänischen Studie (Scand J Prim Health Care, 2018) verspürten Patient:innen, die bei beginnender Erkältung 400 mg Ibuprofen zweimal täglich einnahmen, eine signifikante Linderung der Kopf- und Gliederschmerzen – jedoch keine Verkürzung der Krankheitsdauer.
Was ist zu beachten?
Paracetamol belastet bei höherer Dosis die Leber, Ibuprofen kann Magenprobleme verursachen. Deshalb gilt: maximal 3 Tage in Folge einnehmen, nicht auf nüchternen Magen, und nur bei tatsächlichem Bedarf. Wer ohnehin blutverdünnende Medikamente einnimmt oder unter chronischen Erkrankungen leidet, sollte vor der Einnahme ärztlichen Rat einholen.
Nasenspray gezielt einsetzen
Verstopfte Nase – für viele das nervigste Symptom. Nasensprays mit abschwellender Wirkung (z. B. Xylometazolin) verschaffen schnelle Erleichterung, indem sie die Blutgefäße der Nasenschleimhaut verengen. So wird das Atmen erleichtert, der Schlaf verbessert und der Sekretabfluss gefördert.
Kurzfristige Hilfe, aber kein Dauergebrauch
Die Wirkung ist innerhalb von Minuten spürbar – jedoch auch begrenzt. Der sogenannte Rebound-Effekt tritt meist nach 5 bis 7 Tagen Dauergebrauch auf: Die Nasenschleimhaut schwillt dann dauerhaft an, was zu einer regelrechten Abhängigkeit führen kann („Privinismus“). Die Deutsche Apothekerzeitung warnte bereits 2020 vor dem „reflektorischen Dauerschnupfen“ durch übermäßige Spray-Nutzung.
Alternative Methoden
Meerwassersprays oder befeuchtende Nasensprays sind eine gute Ergänzung oder Alternative. Sie helfen, die Schleimhäute feucht zu halten, wirken aber nicht abschwellend. In Kombination mit Inhalationen oder ätherischen Ölen können sie dennoch den Heilungsverlauf positiv beeinflussen.
Antibiotika vermeiden
Ein weitverbreiteter Irrtum: Viele denken bei Husten oder eitrigem Schnupfen sofort an Antibiotika. Dabei werden über 90 % aller Erkältungen durch Viren verursacht – gegen die Antibiotika wirkungslos sind. Die Einnahme in solchen Fällen ist nicht nur unnötig, sondern sogar schädlich.
Warum Antibiotika nicht helfen
Antibiotika wirken nur gegen Bakterien – und das auch nur dann, wenn eine echte bakterielle Superinfektion vorliegt. Bei viralen Erkältungen greifen sie nicht. Eine breit angelegte Analyse der Cochrane Collaboration (2017) kam zu dem klaren Ergebnis: Die routinemäßige Gabe von Antibiotika bei Erkältungssymptomen bringt keinen Nutzen, erhöht aber das Risiko für Nebenwirkungen und Resistenzen.
Wann sind sie doch notwendig?
Nur in Ausnahmefällen – etwa bei starker Eiterbildung, anhaltendem hohem Fieber oder auffälligem Röntgenbefund – kann der Arzt ein Antibiotikum verschreiben. Die Entscheidung sollte immer auf Grundlage einer ärztlichen Untersuchung und eindeutiger Diagnose erfolgen. Selbstmedikation mit alten Tabletten aus der Hausapotheke ist gefährlich – und absolut nicht ratsam.
Ernährung und Lebensstil
Eine Leichte Erkältung klingt meist von selbst ab – doch wie schnell und wie schwer sie verläuft, hängt stark vom Zustand des Immunsystems ab. Und dieser wiederum wird maßgeblich durch Ernährung und Lebensstil beeinflusst. Gerade in der kalten Jahreszeit kann eine gezielte Lebensweise darüber entscheiden, ob man gesund bleibt oder sich ein Infekt durchsetzt. Statt auf Notfall-Maßnahmen zu warten, lohnt sich daher die Frage: „Wie kann ich mein Immunsystem schon im Alltag stärken – ohne Medikamente?“
Stärkung des Immunsystems
Die Immunabwehr ist kein statisches System, sondern reagiert auf tägliche Reize – positiv wie negativ. Wer sich ausgewogen ernährt, ausreichend trinkt und gezielt auf den Darm achtet, schafft die besten Voraussetzungen für eine schnelle Abwehrreaktion. Umgekehrt führen Mangelernährung, Austrocknung oder gestörte Darmflora zu erhöhter Infektanfälligkeit. Studien zeigen, dass bereits kleine Veränderungen in der Ernährung eine spürbare Wirkung auf die Immunlage haben können.
Vitaminreiche Kost
Vitamine gelten als klassisches „Abwehrschild“ – und das zurecht. Besonders wichtig für die Immunfunktion sind Vitamin C, Vitamin D und Vitamin A. Während Vitamin C als Radikalfänger fungiert und die Aktivität weißer Blutkörperchen steigert, reguliert Vitamin D die Immunbalance. Vitamin A wiederum schützt die Schleimhäute – die erste Barriere gegen Erkältungsviren.
Natürliche Quellen bevorzugen
Statt auf hochdosierte Präparate zu setzen, empfehlen Ernährungsexperten eine vitaminreiche, pflanzenbasierte Ernährung. Zitrusfrüchte, Paprika, Brokkoli und Sanddorn sind reich an Vitamin C. Für Vitamin A bieten sich Karotten, Süßkartoffeln und Spinat an. Vitamin D wird hingegen größtenteils über die Haut bei Sonnenlicht gebildet – in den Wintermonaten kann eine gezielte Supplementierung (1.000–2.000 I.E. täglich) sinnvoll sein, wie eine Metaanalyse der Universität Oxford (2020) nahelegt.
Viel Flüssigkeit
Ein gut hydrierter Körper ist besser in der Lage, Krankheitserreger auszuspülen und die Schleimhäute feucht zu halten. Besonders bei Erkältungssymptomen wie Husten oder verstopfter Nase wirkt sich ausreichende Flüssigkeitszufuhr direkt lindernd aus.
Wasser, Tee und Brühe
Ideal sind stille Wasser, milde Kräutertees (z. B. Kamille, Fenchel) und Gemüsebrühe. Koffeinhaltige oder zuckerreiche Getränke sollten vermieden werden, da sie die Schleimhäute zusätzlich reizen oder entwässernd wirken. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt bei Erkältungen eine tägliche Flüssigkeitsaufnahme von mindestens 1,5 bis 2 Litern – je nach Körpergewicht und Aktivität.
Warnsignale bei Flüssigkeitsmangel
Trockener Mund, dunkler Urin oder Schwindel sind Hinweise darauf, dass zu wenig getrunken wurde. In solchen Fällen sollten Flüssigkeiten über den Tag verteilt aufgenommen werden, statt in großen Mengen auf einmal – denn so kann der Körper sie besser verwerten.
Probiotika und Darmflora
Der Darm enthält rund 70 % aller Immunzellen – und gilt damit als zentrales Steuerorgan der Immunabwehr. Eine gestörte Darmflora (z. B. durch Antibiotika, Stress oder Zuckerüberschuss) schwächt die Abwehrkräfte messbar. Probiotische Lebensmittel und Präparate können helfen, das Gleichgewicht wiederherzustellen und so die Anfälligkeit für Infekte zu senken.
Was sind effektive Probiotika?
Lebensmittel wie Naturjoghurt, Kefir, fermentiertes Gemüse (z. B. Sauerkraut, Kimchi) oder Kombucha liefern natürliche probiotische Kulturen. Studien zeigen, dass bestimmte Stämme wie Lactobacillus rhamnosus und Bifidobacterium lactis die Dauer und Häufigkeit von Erkältungen deutlich verringern können (BMJ Nutrition, 2022). Wichtig ist, die Produkte regelmäßig und in ausreichender Menge zu konsumieren – idealerweise täglich über mehrere Wochen.
Prebiotika nicht vergessen
Damit sich gute Bakterien im Darm wohlfühlen, brauchen sie Nahrung: sogenannte Prebiotika. Diese stecken z. B. in Haferflocken, Chicorée, Zwiebeln und Bananen. Eine Kombination aus prä- und probiotischer Ernährung („synbiotisch“) hat sich in der Praxis als besonders wirksam erwiesen.
Was vermeiden?
Bei einer Leichten Erkältung geht es nicht nur darum, das Richtige zu tun – sondern auch, das Falsche zu lassen. Viele alltägliche Gewohnheiten, die im normalen Leben unproblematisch erscheinen, können im Krankheitsfall den Heilungsprozess erheblich behindern. Wer bewusst auf bestimmte Belastungen verzichtet, gibt dem Körper die Möglichkeit, seine Selbstheilungskräfte voll zu entfalten. In dieser Phase ist weniger oft mehr – besonders, wenn es um Ernährung, Umwelt und Aktivität geht.
Zucker und Alkohol
Zucker ist nicht nur schlecht für die Zähne – er wirkt auch immunsuppressiv. Schon 100 g Industriezucker (etwa in einem Glas Limonade) können laut einer Studie der Loma Linda University (2017) die Aktivität weißer Blutkörperchen für bis zu fünf Stunden hemmen. Genau in dieser Zeit könnte das Immunsystem aber dringend gebraucht werden, um eindringende Viren zu bekämpfen.
Warum Zucker problematisch ist
Ein hoher Blutzuckerspiegel begünstigt entzündliche Prozesse und fördert die Vermehrung schädlicher Darmbakterien. Zudem fördert Zucker Schleimproduktion in den Atemwegen – was bei Husten oder Schnupfen zusätzliche Beschwerden verursachen kann.
Alkohol – doppelt riskant
Alkohol belastet nicht nur die Leber, sondern wirkt auch entwässernd. Er trocknet die Schleimhäute aus, was deren Schutzfunktion schwächt. Schon geringe Mengen können die Schlafqualität und damit die Regeneration verschlechtern. Besonders riskant: Alkohol in Kombination mit Schmerzmitteln wie Paracetamol – hier besteht erhöhte Lebertoxizität.
Zigarettenrauch
Rauchen ist in jeder Lebenslage gesundheitsschädlich – aber bei einer Erkältung besonders kontraproduktiv. Zigarettenrauch enthält über 4.000 Substanzen, von denen viele die Atemwegsschleimhaut reizen oder schädigen. Das erschwert die Abwehr von Viren und verlängert die Krankheitsdauer.
Passivrauchen nicht unterschätzen
Auch wer selbst nicht raucht, kann durch Passivrauchen in geschlossenen Räumen stark belastet werden. Besonders Kinder reagieren empfindlich: Laut WHO erhöht regelmäßiges Passivrauchen das Risiko für Atemwegsinfekte um bis zu 60 %. Deshalb gilt während einer Erkältung: rauchfreie Umgebung – nicht nur draußen, sondern auch in Wohnräumen und Fahrzeugen.
Körperliche Anstrengung
Viele unterschätzen, wie energieintensiv die Immunabwehr ist. Wer sich krank zur Arbeit schleppt oder Sport treibt, zwingt den Körper in einen Konflikt: Regeneration oder Leistung? Beides gleichzeitig funktioniert nicht. Die Folge: Die Symptome halten länger an oder verschlechtern sich sogar.
Sportverzicht aus Vernunft
Besonders gefährlich ist Sport bei Fieber oder starkem Husten. In dieser Phase besteht ein erhöhtes Risiko für Herzmuskelentzündungen, wie eine Auswertung der Deutschen Sporthochschule Köln (2021) bestätigt. Schon leichte körperliche Belastung kann den Kreislauf destabilisieren – mit ernsten Folgen.
Wann darf man wieder aktiv werden?
Als Faustregel gilt: Erst 48 Stunden nach Abklingen der Symptome langsam wieder mit Bewegung beginnen – zunächst mit Spaziergängen, dann mit moderatem Ausdauertraining. Wer zu früh durchstartet, riskiert Rückfälle und verlängert die Gesamtdauer der Erkrankung unnötig.
Erkältung verhindern
Eine Leichte Erkältung vollständig zu vermeiden ist kaum möglich – aber das Risiko kann durch bewusstes Verhalten deutlich reduziert werden. Prävention bedeutet in diesem Fall nicht, Viren aus dem Weg zu gehen, sondern das eigene Immunsystem und die äußeren Bedingungen so zu gestalten, dass Infekte weniger Chancen haben. Dabei spielen Hygiene, Ernährung, Umwelt und soziale Rücksichtnahme zusammen.
Händehygiene im Alltag
Warum Händewaschen so wichtig ist
Die meisten Erkältungsviren gelangen nicht durch die Luft, sondern über die Hände ins Gesicht – und von dort in Nase oder Mund. Untersuchungen des Robert Koch-Instituts zeigen, dass regelmäßiges, gründliches Händewaschen das Infektionsrisiko um bis zu 40 % senken kann.
Wann und wie waschen?
Wichtig sind fünf Zeitpunkte: nach dem Heimkommen, vor dem Essen, nach dem Toilettengang, nach dem Naseputzen und nach Kontakt mit öffentlichen Oberflächen. Es sollten mindestens 20 Sekunden mit Seife und warmem Wasser gewaschen werden. Desinfektionsmittel ersetzen das Händewaschen nicht, können aber unterwegs ergänzen.
Immunsystem im Gleichgewicht halten
Schlaf und Stressabbau
Wer weniger als sechs Stunden pro Nacht schläft, hat ein bis zu vierfach erhöhtes Risiko für Atemwegsinfekte – das belegt eine Studie der Carnegie Mellon University (2015). Auch chronischer Stress schwächt nachweislich die Immunfunktion. Achtsamkeit, regelmäßige Ruhepausen und eine feste Schlafroutine stärken die Abwehr.
Ernährung mit Schutzwirkung
Vitamin C, Zink, Eisen und sekundäre Pflanzenstoffe – diese Nährstoffe spielen eine zentrale Rolle für die Immunfunktion. Eine pflanzenbasierte Ernährung mit viel frischem Obst, Gemüse, Hülsenfrüchten und Vollkornprodukten bietet eine solide Basis. Nahrungsergänzungsmittel sind meist nur bei Mangel oder im Winter nötig – etwa Vitamin D bei wenig Sonnenlicht.
Raumluft verbessern
Trockene Heizungsluft als Risiko
Im Winter sinkt die Luftfeuchtigkeit in Wohnräumen oft unter 30 %. Die Folge: ausgetrocknete Nasenschleimhäute, die Viren schlechter abwehren können. Eine Studie des Max-Planck-Instituts (2021) zeigte, dass in befeuchteter Raumluft (40–60 % Luftfeuchtigkeit) das Risiko für Infektionen um 30 % reduziert wurde.
Maßnahmen für gutes Raumklima
Regelmäßiges Stoßlüften, Wasserschalen auf Heizkörpern, Zimmerpflanzen oder elektrische Luftbefeuchter können helfen, die Luftqualität zu stabilisieren. Wichtig ist auch eine Temperatur von 19–21 °C in Schlaf- und Wohnräumen, um die Schleimhäute nicht zu überhitzen.
Soziale Rücksicht und Isolation
Zu Hause bleiben bei ersten Symptomen
Wer frühzeitig auf die ersten Anzeichen reagiert und Kontakte reduziert, schützt nicht nur andere, sondern schont auch sich selbst. Bereits ein Tag Ruhe zu Beginn kann den Verlauf deutlich abmildern – das zeigen Beobachtungsstudien aus Skandinavien seit 2020.
Verantwortung im Alltag
Kinder mit laufender Nase in die Kita zu bringen oder krank zur Arbeit zu gehen, erhöht die Verbreitung von Erkältungsviren enorm. Eine offene Kultur, in der Krankheit nicht als Schwäche gilt, sondern als legitimer Grund für Rückzug, hilft allen – besonders in Hochphasen wie Herbst und Winter.
Wann zum Arzt gehen?
Eine Leichte Erkältung lässt sich in den meisten Fällen gut zu Hause behandeln. Doch manchmal treten Symptome auf, die über das Gewöhnliche hinausgehen – und dann kann zögern gefährlich werden. Wer rechtzeitig medizinische Hilfe in Anspruch nimmt, kann schwerwiegende Verläufe verhindern. Entscheidend ist, die Warnsignale zu erkennen, die auf Komplikationen oder eine ernstere Infektion hinweisen.
Warnsignale erkennen
Nicht jede Erkältung verläuft komplikationsfrei. Vor allem bei bestimmten Symptomen ist ärztliche Abklärung wichtig – unabhängig vom Alter oder bisherigen Verlauf. Diese Warnzeichen signalisieren, dass es sich möglicherweise nicht mehr um eine harmlose Erkältung handelt, sondern um eine Infektion, die behandelt werden muss.
Hohes Fieber
Was gilt als „hoch“?
Bei Erwachsenen spricht man ab 39 °C von hohem Fieber, bei Kindern je nach Alter bereits ab 38,5 °C. Während leichtes Fieber ein natürlicher Teil der Immunabwehr ist, kann hohes Fieber ein Zeichen für eine bakterielle Superinfektion oder eine echte Influenza sein.
Wann wird Fieber kritisch?
Wenn das Fieber länger als drei Tage anhält, trotz fiebersenkender Maßnahmen steigt oder mit starken Schüttelfrösten einhergeht, sollte ärztlicher Rat eingeholt werden. Auch Kreislaufprobleme, Orientierungslosigkeit oder ein trockener, pochender Kopf können Anzeichen für eine systemische Reaktion sein.
Atemnot
Normales Unwohlsein oder ernstes Problem?
Leichte Kurzatmigkeit bei verstopfter Nase ist normal. Doch wenn das Atmen schwerfällt, ein Engegefühl in der Brust auftritt oder das Gefühl besteht, nicht tief genug Luft zu bekommen, handelt es sich um ein ernst zu nehmendes Symptom. Besonders bei Vorerkrankungen wie Asthma, COPD oder Herzinsuffizienz ist erhöhte Wachsamkeit gefragt.
Wann sofort zum Arzt?
Wenn das Sprechen nur noch in kurzen Sätzen möglich ist, die Lippen bläulich werden oder ein pfeifendes Atemgeräusch zu hören ist, sollte unverzüglich ärztliche Hilfe gesucht werden – am besten direkt über den ärztlichen Bereitschaftsdienst oder die Notaufnahme. Diese Symptome deuten auf eine potenziell gefährliche Atemwegsverengung hin.
Verschlechterung nach Tagen
Rückfall trotz anfänglicher Besserung
Ein typischer Verlauf einer Erkältung zeigt nach etwa drei bis fünf Tagen eine langsame Besserung. Wenn es nach diesem Zeitraum plötzlich wieder schlechter wird, könnte dies auf eine Zweitinfektion oder Komplikation wie eine Nasennebenhöhlenentzündung oder Bronchitis hinweisen.
Was genau beobachten?
Neue oder wieder zunehmende Symptome wie starker Husten, Eiter in Nasen- oder Bronchialsekret, Druckgefühl im Kopf oder Schmerzen beim Husten sollten aufmerksam beobachtet werden. Auch eine wieder steigende Temperatur nach einem fieberfreien Intervall kann ein Hinweis auf eine bakterielle Entzündung sein.
Kinder und Senioren
Nicht jeder Mensch reagiert gleich auf eine Leichte Erkältung – insbesondere Kinder und ältere Menschen zeigen oft einen anderen Verlauf und andere Symptome als gesunde Erwachsene. Beide Altersgruppen gelten als besonders vulnerabel, da ihr Immunsystem entweder noch nicht voll ausgereift oder bereits geschwächt ist. Deshalb ist es wichtig, Erkältungen bei diesen Gruppen sorgfältiger zu beobachten und im Zweifel schneller ärztlichen Rat einzuholen.
Besonderheiten bei Kindern
Wie sich Erkältungen bei Kindern äußern
Bei Kindern verläuft eine Leichte Erkältung häufig mit stärkeren äußeren Symptomen als bei Erwachsenen: laufende Nase, ständiges Niesen, Hustenanfälle und zeitweise Fieber sind häufig. Kleinkinder können oft nicht genau sagen, was ihnen fehlt, daher zeigen sie ihre Beschwerden über Verhalten – etwa durch Appetitlosigkeit, Reizbarkeit oder ungewöhnliche Müdigkeit.
Wann ist ärztlicher Rat nötig?
Kinder neigen dazu, schneller zu dehydrieren – insbesondere bei Fieber oder Durchfall als Begleitsymptom. Wenn das Kind deutlich weniger trinkt, apathisch wirkt oder über Ohrenschmerzen klagt, sollte eine Kinderarztpraxis aufgesucht werden. Auch wenn das Fieber länger als zwei Tage anhält oder höher als 39 °C steigt, ist ärztliche Abklärung angeraten.
Typische Folgeinfektionen
Bei Kindern kommt es häufiger zu Folgeinfekten wie Mittelohrentzündung oder Bronchitis. Besonders bei Kindern unter zwei Jahren sollten wiederholte Erkältungen nicht unterschätzt werden – sie können auf ein unreifes Immunsystem oder vergrößerte Rachenmandeln (Adenoide) hinweisen.
Risiken im Alter
Warum Senioren besonders gefährdet sind
Mit zunehmendem Alter nimmt die Funktion des Immunsystems ab – dieser natürliche Prozess wird als „Immunoseneszenz“ bezeichnet. Dadurch erkennen und bekämpfen ältere Menschen Viren langsamer. Gleichzeitig sind chronische Grunderkrankungen wie Diabetes, Bluthochdruck oder COPD verbreitet – diese erhöhen das Risiko für Komplikationen erheblich.
Unauffällige Symptome, ernste Verläufe
Bei Senioren treten klassische Symptome wie Fieber oft nur abgeschwächt auf. Stattdessen zeigen sich eher unspezifische Beschwerden wie Verwirrtheit, Schwäche oder Atemnot. Genau das macht die frühzeitige Erkennung schwerer. Laut einer Analyse des Robert Koch-Instituts (2021) verlaufen selbst vermeintlich „leichte“ Infektionen bei Menschen über 75 Jahren in etwa 15 % der Fälle mit Komplikationen wie Lungenentzündung.
Was ist besonders zu beachten?
Senioren sollten bei den ersten Anzeichen konsequent schonen, viel trinken und Kontakt mit erkälteten Personen meiden. Bei fortschreitender Schwäche, wiederkehrendem Fieber oder anhaltender Kurzatmigkeit ist ein Arztbesuch dringend zu empfehlen. Auch der Impfstatus gegen Influenza und Pneumokokken sollte regelmäßig überprüft und bei Bedarf aktualisiert werden.
Fazit
Eine Leichte Erkältung wirkt auf den ersten Blick harmlos – ein bisschen Schnupfen, ein kratzender Hals, vielleicht etwas Husten. Doch medizinisch betrachtet ist sie alles andere als banal. Wer eine Leichte Erkältung zu früh ignoriert oder „aussitzt“, riskiert nicht nur eine verlängerte Krankheitsdauer, sondern auch Rückfälle oder Zweitinfektionen.
Entscheidend ist, die Symptome ernst zu nehmen und den eigenen Körper zu beobachten. Gerade die ersten 48 Stunden sind bei einer Leichten Erkältung entscheidend für den weiteren Verlauf. Mit der richtigen Kombination aus Ruhe, Hausmitteln, gesunder Ernährung und gezielter Hygiene lässt sich der Infekt nicht nur lindern, sondern oft auch abkürzen.
Wichtig bleibt: Eine Leichte Erkältung heilt nicht durch Druck oder Durchhalten – sondern durch Verständnis, Geduld und das Zusammenspiel kleiner Maßnahmen.
FAQ
Wie lange dauert eine Leichte Erkältung normalerweise?
In der Regel dauert eine Leichte Erkältung etwa 5 bis 7 Tage. Bei guter Pflege, ausreichend Ruhe und frühzeitiger Reaktion kann sich die Dauer sogar um bis zu zwei Tage verkürzen. Die Regenerationsphase sollte jedoch nicht unterschätzt werden – auch wenn die Symptome nachlassen, benötigt der Körper oft noch einige Tage zur vollständigen Erholung.
Wann sollte ich bei einer Leichten Erkältung zum Arzt gehen?
Ein Arztbesuch ist dann ratsam, wenn hohes Fieber (über 39 °C), Atemnot, starke Schmerzen oder eine plötzliche Verschlechterung nach bereits eingetretener Besserung auftreten. Auch bei Kindern und älteren Menschen sollte man eine Leichte Erkältung frühzeitig medizinisch begleiten lassen, da sie schneller dehydrieren oder Komplikationen entwickeln können.
Hilft Vitamin C wirklich bei einer Leichten Erkältung?
Vitamin C kann die Dauer und Schwere einer Leichten Erkältung mildern – vor allem, wenn es regelmäßig über die Ernährung aufgenommen wird. Studien zeigen jedoch, dass es vor allem präventiv wirkt. Hochdosierte Einnahmen nach Ausbruch der Symptome zeigen hingegen nur begrenzte Wirkung, wenn überhaupt.
Was ist der Unterschied zwischen Leichter Erkältung und Grippe?
Die Leichte Erkältung beginnt schleichend mit Halsschmerzen, leichtem Schnupfen und mildem Husten. Im Gegensatz dazu startet die Grippe plötzlich, mit hohem Fieber, Schüttelfrost, starken Glieder- und Kopfschmerzen. Die Grippe betrifft den ganzen Körper deutlich stärker und birgt ein höheres Risiko für Komplikationen wie Lungenentzündung.
Kann ich mit Leichter Erkältung arbeiten gehen?
Auch wenn es sich nur um eine Leichte Erkältung handelt, ist es aus medizinischer und gesellschaftlicher Sicht ratsam, ein bis zwei Tage zu Hause zu bleiben – insbesondere in der akuten Phase. So schützen Sie Ihre Mitmenschen und ermöglichen Ihrem Körper, sich frühzeitig zu regenerieren.