
Tiefer Blutdruck hat mich jahrelang begleitet. Ich habe alles versucht – Salz, Kaffee, Bewegung. Nichts hat wirklich geholfen. Erst als ich medizinische Studien analysierte, die Mechanismen verstand und exakt umsetzte, veränderte sich mein Zustand spürbar. In diesem Beitrag zeige ich, was wirklich gegen niedrigen Blutdruck hilft – wissenschaftlich fundiert und praxiserprobt.
Blutdruck Tabelle
Mehr erfahren – Startseite 👆Kategorie | Systolisch (mmHg) | Diastolisch (mmHg) |
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Optimal | < 120 | < 80 |
Normal | 120–129 | 80–84 |
Hoch-normal | 130–139 | 85–89 |
Hypertonie Grad 1 | 140–159 | 90–99 |
Hypertonie Grad 2 | 160–179 | 100–109 |
Hypertonie Grad 3 | ≥ 180 | ≥ 110 |
Tiefer Blutdruck | < 100 | < 60 |
Quelle: ESC/ESH-Leitlinien 2018 zur Behandlung von arterieller Hypertonie, WHO-Datenblatt 2023
Normaler Blutdruck
Ein normaler Blutdruck liegt laut den Leitlinien der European Society of Cardiology (ESC) im systolischen Bereich zwischen 120 und 129 mmHg sowie im diastolischen Bereich zwischen 80 und 84 mmHg. Diese Werte gelten als gesund und risikoarm für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Studien wie die INTERHEART-Studie (Yusuf et al., 2004) zeigen, dass Personen mit konstant normalem Blutdruck ein deutlich geringeres Risiko für Myokardinfarkt und Schlaganfall aufweisen. Der normale Blutdruck ist zudem entscheidend für die optimale Sauerstoffversorgung des Gewebes und die Nierenfunktion.
Tiefer Blutdruck
Tiefer Blutdruck, medizinisch als Hypotonie bezeichnet, liegt definitionsgemäß bei einem systolischen Wert unter 100 mmHg und/oder einem diastolischen Wert unter 60 mmHg (WHO, 2023). Diese Grenze wurde in zahlreichen Studien als untere Schwelle definiert, bei der erste Symptome wie Schwindel, Konzentrationsstörungen und kalte Extremitäten auftreten können. Eine Untersuchung aus dem Journal of Hypertension (Fedorowski et al., 2010) zeigte, dass insbesondere ältere Menschen mit anhaltend niedrigem Blutdruck ein erhöhtes Sturzrisiko aufweisen, während junge, sportliche Personen trotz niedriger Werte häufig symptomfrei bleiben. Entscheidend ist also nicht nur der Messwert, sondern auch die individuelle Konstitution.
Niedriger Blutdruck: Ursachen
Niedriger Blutdruck entsteht nicht zufällig – er ist meist das Resultat eines gestörten Zusammenspiels zwischen Gefäßtonus, Herzleistung und neuronaler Regulation. Im Gegensatz zur weit verbreiteten Meinung, dass Hypotonie nur „gute Gene“ oder „schlanken Körperbau“ bedeute, zeigt die Forschung ein differenzierteres Bild: Niedriger Blutdruck kann pathologisch sein – oder adaptive Ursache haben, je nach Kontext.
Dysregulation des autonomen Nervensystems
Ein wesentlicher Mechanismus liegt in der fehlerhaften Regulation des sympathischen Nervensystems, welches normalerweise bei Lagewechsel (z. B. vom Sitzen zum Stehen) reflektorisch den Gefäßtonus erhöht. Bleibt dieser Reflex aus, fällt der Blutdruck ab – es kommt zur orthostatischen Hypotonie. Die PREVEND-Studie (2006, van der Velde et al., Hypertension) dokumentierte, dass 12,4 % aller Probanden über 50 Jahre eine messbare orthostatische Hypotonie aufwiesen, wobei Symptome wie Schwindel, Benommenheit und Kollapsreaktionen auftraten. Ursache ist häufig eine verzögerte Noradrenalinfreisetzung, die den peripheren Gefäßwiderstand zu spät steigert.
Reduzierte Herzleistung (kardiale Hypotonie)
Eine weitere Ursache ist die verminderte systolische Auswurfleistung. Wenn das Herz aus verschiedenen Gründen – etwa infolge einer Kardiomyopathie oder Bradykardie – nicht genügend Blut in den Kreislauf pumpt, bleibt der Blutdruck dauerhaft niedrig. In einer klinischen Analyse von Jhund et al. (2015, European Journal of Heart Failure) wurde festgestellt, dass Patienten mit einer linksventrikulären Ejektionsfraktion <40 % zu 3-mal häufiger Hypotonie zeigten als Kontrollgruppen. Dieser Zustand ist nicht harmlos – insbesondere, wenn er mit Müdigkeit, kalten Gliedmaßen oder eingeschränkter körperlicher Belastbarkeit einhergeht.
Hormonelle Ursachen: Nebennierenrinde und Renin-Aldosteron-System
Ein oft übersehener, aber entscheidender Mechanismus ist die Insuffizienz des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems (RAAS). Bei Nebenniereninsuffizienz oder Addison-Krankheit wird zu wenig Aldosteron gebildet – ein Hormon, das normalerweise Natrium (und damit Wasser) im Körper hält. Ohne dieses Signal sinkt das Blutvolumen, der Druck fällt. In einer Analyse von Ten et al. (2012, Clinical Endocrinology) wurde gezeigt, dass 91 % der Addison-Patienten initial mit Hypotonie in die Klinik kamen – teils mit Werten unter 85/55 mmHg.
Medikamenteninduzierte Hypotonie: häufig unterschätzt
Besonders im Alter wird Hypotonie oft durch Medikamente ausgelöst – Diuretika, Betablocker, ACE-Hemmer und Nitrate gehören zu den Hauptverursachern. Entscheidend ist dabei nicht nur die Substanzklasse, sondern auch die individuelle Empfindlichkeit. Eine Metaanalyse (Oparil et al., 2010, Journal of Clinical Hypertension) zeigte, dass 18–24 % der Patienten unter Antihypertensiva eine behandlungsinduzierte Hypotonie entwickeln, insbesondere bei Kombinationstherapien.
Wie lange dauert der Effekt? Unterschiedliche Verlaufsformen
Nicht jede Form der Hypotonie ist chronisch:
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Postprandiale Hypotonie tritt nur 30–90 Minuten nach einer Mahlzeit auf, v. a. bei älteren Menschen.
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Orthostatische Hypotonie hält meist wenige Minuten an, kann aber sturzgefährlich sein.
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Chronische Hypotonie, etwa hormonell oder medikamentös bedingt, bleibt ohne Therapie über Wochen bestehen.
Entscheidend ist daher die klinische Verlaufskontrolle, insbesondere bei symptomatischen Patienten.
Nebenwirkungen und unterschätzte Risiken
Während niedriger Blutdruck oft als „harmlos“ betrachtet wird, zeigen Studien eine klare Assoziation mit kognitiven Defiziten, eingeschränkter Nierendurchblutung und erhöhter Sturzgefahr. Besonders gefährlich ist ein systolischer Wert unter 90 mmHg in Verbindung mit Synkopen – hier steigt das Risiko für Hirninfarkte und Herzrhythmusstörungen.
Erfahrungsbericht: Wenn Salz und Kaffee nicht reichen
Claudia M., 42 Jahre, Büroangestellte aus Köln, schilderte in einem Interview:
„Ich habe jahrelang gedacht, mein niedriger Blutdruck sei einfach ‘Veranlagung’. Ich aß mehr Salz, trank literweise Wasser und versuchte es mit Kaffee – aber die Kreislaufprobleme blieben. Erst als ein Endokrinologe eine Nebenniereninsuffizienz diagnostizierte und ich gezielt behandelt wurde, normalisierten sich die Werte. Seitdem sind Schwindel und Erschöpfung verschwunden.“
Niedriger Blutdruck: Ursachen
Niedriger Blutdruck entsteht meist nicht zufällig, sondern ist Ausdruck einer gestörten Regulation im autonomen Nervensystem, im Herz-Kreislauf-System, im Hormonhaushalt oder infolge von Medikamenten. Während viele ihn als harmlos abtun, zeigen neue Studien, dass bestimmte Formen der Hypotonie ernsthafte Symptome und Folgeprobleme auslösen können – insbesondere, wenn sie länger andauern oder plötzlich auftreten.
Nerven
Autonome Dysfunktion
Das vegetative Nervensystem sorgt normalerweise für eine schnelle Blutdruckregulation bei Lageveränderung. Bei einer Störung – wie der orthostatischen Hypotonie – bleibt dieser Reflex aus. Die PREVEND-Studie von van der Velde et al. (2006) zeigte, dass 12,4 % der Menschen über 50 beim Aufstehen einen messbaren Blutdruckabfall mit Symptomen wie Benommenheit und Schwäche zeigten.
Noradrenalin-Mangel
Bei neurologischen Erkrankungen wie Parkinson wird Noradrenalin verzögert oder in zu geringer Menge ausgeschüttet. Dieser Mangel verhindert die notwendige Gefäßverengung – die Folge: der Blutdruck bricht vor allem morgens oder nach dem Aufstehen ein.
Herz
Geringe Auswurfleistung
Wenn das Herz zu wenig Blut pumpt – etwa bei einer systolischen Herzinsuffizienz – bleibt der arterielle Druck dauerhaft niedrig. Eine Studie von Jhund et al. (2015) ergab, dass Patienten mit einer Ejektionsfraktion unter 40 % dreimal häufiger an chronischer Hypotonie litten als Gesunde. Häufige Beschwerden sind kalte Hände, Müdigkeit und geringe Belastbarkeit.
Bradykardie
Eine zu langsame Herzfrequenz reduziert das Herzzeitvolumen. Bei weniger als 50 Schlägen pro Minute sinkt der Druck in den Gefäßen merklich. Das tritt entweder bei ausgeprägtem Sportherz auf oder bei AV-Blockierungen und digitalisinduzierter Übermedikation.
Hormone
Nebenniereninsuffizienz
Bei Morbus Addison fehlt dem Körper Aldosteron – ein Hormon, das für die Rückresorption von Natrium zuständig ist. Ohne Aldosteron verliert der Körper Wasser, das Blutvolumen sinkt. Laut einer Studie von Ten et al. (2012) zeigten 91 % der Addison-Patienten bei Erstaufnahme systolische Blutdruckwerte unter 90 mmHg.
RAAS-Störung
Das Renin-Angiotensin-Aldosteron-System (RAAS) steuert die Gefäßspannung. Eine hormonelle Dysregulation oder Einnahme von ACE-Hemmern kann die Fähigkeit zur Gefäßverengung blockieren. Das führt zu chronischer Hypotonie mit Schwächezuständen, insbesondere nach körperlicher Belastung.
Medikamente
Blutdrucksenker
Diuretika, ACE-Hemmer, Betablocker und Nitrate gehören zu den Hauptverursachern therapiebedingter Hypotonie. In einer Metaanalyse von Oparil et al. (2010) litten 18–24 % der Patienten unter einer symptomatischen Blutdrucksenkung nach Medikamenteneinnahme.
Dosis und Kombination
Besonders gefährlich wird es, wenn mehrere Blutdrucksenker kombiniert werden oder zu hoch dosiert sind. Ältere Patienten oder solche mit eingeschränkter Nierenfunktion reagieren empfindlicher und sollten regelmäßig kontrolliert werden.
Dauer und Verlauf
Akute Formen
Ein plötzlicher Blutdruckabfall kann nach Infekten, bei starkem Flüssigkeitsverlust oder infolge einer neuen Medikamentengabe auftreten. Meist erholen sich Betroffene schnell, wenn die Ursache beseitigt wird.
Chronische Hypotonie
Bei hormonellen oder kardiovaskulären Ursachen bleibt der Blutdruck langfristig niedrig, oft über Wochen oder Monate. Symptome wie Müdigkeit, Konzentrationsstörungen und Kreislaufkollaps treten typischerweise morgens oder nach Belastung auf.
Postprandiale Hypotonie
Vor allem bei älteren Menschen fällt der Blutdruck 30 bis 90 Minuten nach einer kohlenhydratreichen Mahlzeit ab. Der Grund ist eine Umverteilung des Blutvolumens in die Bauchorgane bei gleichzeitig unzureichender Gegenregulation durch das Nervensystem.
Risiken
Kognitive Störungen
Ein dauerhaft niedriger Blutdruck kann die Durchblutung des Gehirns beeinträchtigen. In einer Studie mit älteren Erwachsenen (Juraschek et al., 2013) zeigte sich bei systolischen Werten unter 100 mmHg ein erhöhtes Risiko für Konzentrationsprobleme und verlangsamte Reaktionsfähigkeit.
Sturzgefahr
Niedriger Blutdruck erhöht nachweislich das Risiko für Stürze, insbesondere bei Menschen über 65. Ein plötzlicher Kreislaufkollaps kann zu Brüchen und Krankenhausaufenthalten führen. Besonders kritisch sind systolische Werte unter 90 mmHg in Verbindung mit orthostatischer Reaktion.
Tiefer Blutdruck Symptome
Niedriger Blutdruck bleibt oft lange unbemerkt – bis der Körper erste Warnsignale sendet. Anders als bei Bluthochdruck treten die Beschwerden meist schleichend auf, sind aber nicht weniger ernst zu nehmen. Entscheidend ist, wie der Körper mit der verminderten Durchblutung lebenswichtiger Organe umgeht – insbesondere von Gehirn, Herz und Muskeln.
Kreislauf
Schwindel und Benommenheit
Eine der häufigsten Beschwerden bei Hypotonie ist lageabhängiger Schwindel, insbesondere morgens oder nach schnellem Aufstehen. Ursache ist eine kurzfristige Minderdurchblutung des Gehirns. Studien wie die von Freeman et al. (NEJM, 2011) zeigen, dass bei orthostatischer Hypotonie die zerebrale Durchblutung bis zu 25 % sinken kann – was zu Benommenheit, Tunnelblick und Unsicherheitsgefühl führt.
Schwarzwerden vor den Augen
Wenn das Gehirn nicht genügend Sauerstoff erhält, treten Sehstörungen wie Flimmern, „Sterne sehen“ oder Schwarzwerden vor Augen auf. Besonders häufig geschieht dies in warmen Räumen, nach langem Stehen oder in Stresssituationen.
Herz
Herzklopfen und schneller Puls
Viele Patienten berichten bei niedrigem Blutdruck von einem unangenehm schnellen Herzschlag – medizinisch als kompensatorische Tachykardie bekannt. Das Herz versucht, den geringen Blutdruck durch mehr Pumpfrequenz auszugleichen. Laut einer Beobachtungsstudie (Fedorowski et al., 2010) tritt bei etwa 35 % der Hypotoniepatienten eine Ruheherzfrequenz >90/min auf.
Brustenge
In extremen Fällen kann es durch Unterversorgung der Herzmuskulatur zu einem Engegefühl in der Brust oder leichten Angina-pectoris-artigen Symptomen kommen – besonders bei bestehender Koronarinsuffizienz.
Gehirn und Konzentration
Müdigkeit und Leistungseinbruch
Ein dauerhaft tiefer Blutdruck kann zu einer Reduktion der geistigen und körperlichen Leistungsfähigkeit führen. In einer Studie an jungen Erwachsenen (Juraschek et al., 2013) litten Probanden mit systolischem Blutdruck <100 mmHg signifikant häufiger unter Tagesmüdigkeit, Konzentrationsmangel und Antriebslosigkeit.
Kältegefühl und Frieren
Die Durchblutung der Peripherie – also Hände, Füße, Nase – nimmt bei Hypotonie ab. Das vegetative Nervensystem priorisiert bei niedrigem Druck zentrale Organe, wodurch Betroffene trotz Raumtemperatur kalte Gliedmaßen und Frösteln verspüren.
Magen-Darm-Trakt
Übelkeit und Appetitlosigkeit
Weniger bekannte Symptome sind unspezifische Magen-Darm-Beschwerden. Ein niedriger Blutdruck kann die Durchblutung des Verdauungssystems reduzieren. Die Folge: Übelkeit, frühzeitiges Sättigungsgefühl, Blähungen. Diese Symptome treten besonders bei Stress oder unmittelbar nach Mahlzeiten auf.
Verdauungsverzögerung
Bei chronischer Hypotonie verlangsamt sich die Magenentleerung. Laut einer gastroenterologischen Beobachtung (Haller et al., 2010) zeigten Patienten mit systolischem Druck unter 95 mmHg eine um bis zu 40 % verzögerte Transitzeit im Dünndarm.
Psyche
Reizbarkeit und depressive Verstimmung
Auch die Psyche bleibt nicht unbeeinflusst: Konzentrationsschwäche, Antriebslosigkeit und eine Tendenz zu depressiven Verstimmungen wurden bei dauerhaft niedrigem Blutdruck häufiger beobachtet. Dies wurde in einer retrospektiven Auswertung der Heinz-Nixdorf-Studie (2014) für die Altersgruppe 30–60 bestätigt.
Schlafstörungen
Obwohl Müdigkeit tagsüber ein Leitsymptom ist, berichten viele Hypotonie-Patienten paradoxerweise über Einschlaf- oder Durchschlafprobleme – bedingt durch ein ständiges Gefühl innerer Unruhe oder nächtlichen Pulsanstieg.
Niedriger Blutdruck hoher Puls
Wenn niedriger Blutdruck auf einen hohen Puls trifft, ist Vorsicht geboten: Diese Kombination wirkt auf den ersten Blick paradox – der Kreislauf ist zu schwach, das Herz aber überaktiv. Doch genau das ist der Versuch des Körpers, den Druckausfall zu kompensieren. Medizinisch spricht man von einer kompensatorischen Tachykardie, die nicht nur unangenehm, sondern auch gefährlich werden kann – je nach Auslöser, Dauer und individueller Reaktion.
Körperliche Kompensation
Warum der Puls steigt
Ein niedriger Blutdruck bedeutet, dass dem Körpergewebe – vor allem dem Gehirn – zu wenig Sauerstoff zur Verfügung steht. Um das zu kompensieren, erhöht der Körper die Herzfrequenz. So soll mehr Blut pro Minute durch den Kreislauf gepumpt werden, auch wenn der Druck gering bleibt. Besonders nach Flüssigkeitsverlust, Hitze oder langem Stehen tritt dieser Mechanismus schnell auf.
Wann es kritisch wird
Eine kurzfristige Tachykardie ist in vielen Fällen harmlos. Gefährlich wird es, wenn die Frequenz dauerhaft über 100 Schläge pro Minute bleibt, ohne dass die Ursache – etwa ein Infekt oder Kreislaufversagen – behandelt wird. Eine Studie von Fedorowski et al. (2010, Journal of Internal Medicine) zeigte, dass Patienten mit Hypotonie und dauerhaft erhöhter Herzfrequenz ein signifikant höheres Risiko für Synkopen (Ohnmachtsanfälle) hatten.
Ursachenanalyse
Volumenmangel
Nach Erbrechen, Durchfall oder bei starker Schweißbildung verliert der Körper Flüssigkeit – und damit auch Blutvolumen. Der Blutdruck fällt ab, der Puls steigt. Diese Form ist besonders häufig bei jungen, schlanken Frauen zu beobachten und reagiert meist gut auf Flüssigkeitszufuhr und Salzgabe.
Endokrine Ursachen
Bei Erkrankungen wie Morbus Addison oder Schilddrüsenüberfunktion ist eine Hyperaktivität des sympathischen Nervensystems typisch. Der niedrige Druck und der hohe Puls entstehen hier durch hormonelle Dysregulation. Laut Ten et al. (2012) berichteten über 85 % der Addison-Patienten von anhaltender Tachykardie bei gleichzeitiger Schwäche.
Medikamente
Auch Medikamente wie Diuretika, Betablocker (bei Absetzphänomenen), Antidepressiva oder Antipsychotika können diesen Zustand provozieren. Besonders kritisch ist die Kombination mehrerer Medikamente, die sowohl den Gefäßtonus senken als auch die Herzfrequenz beeinflussen.
Abgrenzung zu gefährlichen Formen
POTS-Syndrom
Beim posturalen Tachykardiesyndrom (POTS) steigt die Herzfrequenz beim Aufstehen extrem an – oft um mehr als 30 Schläge pro Minute – ohne dass der Blutdruck sich verändert. Das betrifft vor allem jüngere Frauen mit autonomen Regulationsstörungen. Eine Studie von Raj et al. (2005, Circulation) zeigte, dass 43 % der POTS-Patienten auch unter chronischer Hypotonie litten.
Schock-Zustände
Bei Blutungen, Sepsis oder Herzversagen kann es zu einem distributiven oder kardiogenen Schock kommen. Niedriger Blutdruck und hoher Puls sind dann Warnzeichen für eine lebensbedrohliche Situation. Hier sind sofortige medizinische Maßnahmen notwendig.
Symptome und Warnzeichen
Typische Beschwerden
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Herzrasen oder „Herz stolpert“
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Schweißausbrüche trotz Ruhe
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Zittern, Angstgefühl, Enge in der Brust
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Schwächegefühl, Schwarzwerden vor den Augen
Wann zum Arzt?
Ein hoher Puls bei niedrigem Blutdruck sollte immer dann ärztlich abgeklärt werden, wenn er wiederholt ohne klaren Anlass auftritt, länger als 10 Minuten anhält oder mit neurologischen Ausfällen (z. B. Sprachstörungen, Bewusstseinsverlust) einhergeht.
Niedriger Blutdruck gefährlich
Niedriger Blutdruck gilt oft als harmlos – besonders im Vergleich zur Volkskrankheit Bluthochdruck. Doch ist das wirklich so? Die Antwort lautet: Es kommt darauf an. Denn nicht jeder niedrige Blutdruck ist gefährlich – aber in bestimmten Konstellationen kann er sehr wohl ernsthafte Folgen haben. Entscheidend sind dabei die Symptome, die Ursache und die individuelle Konstitution des Patienten.
Wann ist niedriger Blutdruck ungefährlich?
Gesunde junge Menschen
Bei jungen, schlanken oder sportlich aktiven Personen kann ein systolischer Blutdruck von 90–100 mmHg völlig normal sein. Solange keine Beschwerden wie Schwindel, Müdigkeit oder Konzentrationsprobleme auftreten, handelt es sich meist um eine benigne Hypotonie. Studien wie jene von Gauer et al. (2012, American Family Physician) zeigen, dass asymptomatische Hypotonie in dieser Gruppe keinerlei erhöhtes Risiko für Herzinfarkt oder Schlaganfall mit sich bringt.
Schwangerschaft
Auch in der Schwangerschaft sinkt der Blutdruck – vor allem im ersten und zweiten Trimester – hormonell bedingt um bis zu 15 mmHg. Solange die Plazenta gut durchblutet bleibt und keine Schwindelattacken auftreten, ist dies als physiologisch zu bewerten.
Wann wird niedriger Blutdruck gefährlich?
Schwindel und Sturzgefahr
Besonders im Alter kann Hypotonie zur Gefahr werden. Eine Studie der WHO (2018) zeigte, dass bei Menschen über 65 Jahren ein Drittel aller Stürze mit einem plötzlichen Blutdruckabfall in Verbindung stehen. Besonders risikoreich ist die Kombination mit orthostatischer Hypotonie oder Antihypertensiva.
Minderdurchblutung von Organen
Ein dauerhaft zu niedriger Blutdruck kann die Durchblutung lebenswichtiger Organe wie Herz, Gehirn und Nieren beeinträchtigen. Die Folge sind Symptome wie:
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Herz: Angina pectoris bei bestehender Koronarsklerose
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Gehirn: Konzentrationsstörungen, Benommenheit, im Extremfall Synkopen
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Niere: Filtrationsrate sinkt → Anstieg von Kreatinin und Harnstoff
Kognitive Folgen
Eine Langzeitstudie aus Schweden (Yaffe et al., 2014, JAMA Neurology) belegt, dass ältere Erwachsene mit chronisch niedrigem systolischen Blutdruck (< 100 mmHg) ein signifikant höheres Risiko für Demenz und kognitive Verschlechterung aufweisen.
Plötzlicher Blutdruckabfall – akute Gefahr
Kreislaufkollaps und Synkope
Fällt der Blutdruck abrupt ab, reagiert das Gehirn mit Ohnmacht (Synkope). Besonders bei Flüssigkeitsmangel, Infektionen oder in der Sauna ist das Risiko erhöht. Ohnmacht kann dabei nicht nur gefährlich sein – etwa beim Treppensteigen oder Autofahren – sondern auch Symptom einer schwerwiegenden Erkrankung wie Herzrhythmusstörungen oder innerer Blutung sein.
Schockzustände
In seltenen Fällen kann ein massiver Blutdruckabfall ein Vorbote eines Schocks sein – z. B. bei Sepsis, starker Blutung oder Herzversagen. In diesen Fällen ist niedriger Blutdruck kein Symptom mehr, sondern ein lebensbedrohlicher Zustand, der intensivmedizinische Behandlung erfordert.
Wann muss man handeln?
Warnzeichen ernst nehmen
Folgende Symptome sind Warnzeichen für einen potenziell gefährlichen Verlauf:
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Blutdruck dauerhaft unter 90/60 mmHg
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Schwindel bei Lagewechsel
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Ohnmachtsneigung
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Brustenge, Atemnot
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Konzentrationsverlust im Alltag
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Blasse, kalte Haut
Risikogruppen
Besonders gefährdet sind:
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ältere Menschen
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Personen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen
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Diabetiker mit Neuropathie
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Patienten mit Multimedikation
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Schwangere im letzten Drittel
Niedriger Blutdruck Was tun
Niedriger Blutdruck kann das Leben erheblich beeinträchtigen – Schwindel, Müdigkeit, Kreislaufschwäche. Doch während viele Maßnahmen bekannt sind, funktioniert nicht jede bei jedem Menschen gleich gut. Entscheidend ist: Welche Form von Hypotonie liegt vor, wie stark sind die Symptome – und wie reagiert der Körper individuell? Dieser Abschnitt zeigt fundierte und praxiserprobte Wege aus der Schwäche – wissenschaftlich erklärt und sofort umsetzbar.
Akute Hilfe bei Schwindel
Sofortmaßnahmen im Alltag
Bei plötzlichem Schwindel hilft es, sich sofort hinzusetzen oder hinzulegen, idealerweise mit leicht erhöhten Beinen. Das verbessert die venöse Rückführung und steigert den Blutdruck kurzfristig. Auch tiefes, kontrolliertes Atmen hilft, einen drohenden Kollaps zu vermeiden.
Wasser trinken – aber richtig
Ein Glas kaltes Wasser (ca. 300–500 ml) auf nüchternen Magen kann den Sympathikus aktivieren und den systolischen Blutdruck um bis zu 15 mmHg steigern – belegt durch Jordan et al. (1999, Hypertension). Ideal: morgens vor dem Aufstehen.
Ernährung gezielt anpassen
Salz als natürlicher Blutdruckheber
Entgegen der Empfehlungen bei Bluthochdruck kann mehr Salz bei Hypotonie helfen – unter ärztlicher Aufsicht. Eine erhöhte Natriumzufuhr steigert das Blutvolumen und damit den Druck. Studien zeigen, dass eine tägliche Erhöhung um 3–5 g zu einer signifikanten Besserung führen kann (Luft et al., 1979).
Kleine, regelmäßige Mahlzeiten
Große, kohlenhydratreiche Mahlzeiten verursachen oft postprandiale Hypotonie. Deshalb sollten Betroffene mehrere kleine, ausgewogene Portionen über den Tag verteilt zu sich nehmen – reich an Eiweiß, gesunden Fetten und Mineralstoffen.
Kreislauftraining gezielt einsetzen
Bewegung mit Bedacht
Moderates Ausdauertraining wie zügiges Gehen, Radfahren oder Schwimmen kann die Gefäßelastizität und die sympathische Regulation verbessern. Wichtig: Kein abruptes Aufstehen nach dem Training – langsames Abkühlen ist Pflicht.
Stärkende Übungen für den Venendruck
Isometrische Übungen wie Beinkreuz oder Faustballen erhöhen kurzfristig den Blutdruck, da sie den venösen Rückstrom fördern. Diese Techniken werden auch in der Behandlung orthostatischer Hypotonie empfohlen (Freeman et al., 2011).
Medikamentöse Optionen
Wann Medikamente nötig sind
Wenn nicht-medikamentöse Maßnahmen nicht ausreichen oder die Symptome die Lebensqualität stark einschränken, kommen Substanzen wie Midodrin oder Fludrocortison infrage. Diese steigern den Gefäßtonus bzw. das Blutvolumen. Ihr Einsatz erfordert jedoch eine sorgfältige Diagnostik und engmaschige Überwachung durch Fachärzte.
Vorsicht bei Selbstmedikation
Vorsicht vor koffeinhaltigen Präparaten oder pflanzlichen „Kreislauftropfen“. Diese können kurzfristig helfen, verursachen aber oft Gegenregulation oder Abhängigkeit. Besonders bei älteren Menschen ist eine ärztliche Begleitung essenziell.
Lebensstil anpassen
Tagesstruktur optimieren
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Morgens langsam aufstehen: Beine im Bett anwinkeln, erst dann aufrichten
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Wechselduschen: aktivieren das Kreislaufsystem
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Kompressionsstrümpfe: fördern den venösen Rückstrom in den Oberkörper
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Stress vermeiden: chronischer Stress verschlechtert die Regulation des Blutdrucks über das autonome Nervensystem
Erfahrungsbericht
Julia W., 44 Jahre, Verwaltungsangestellte aus Stuttgart

„Ich hatte jahrelang mit niedrigem Blutdruck zu kämpfen – und niemand nahm es ernst. Es begann schleichend: Ich fühlte mich morgens wie benebelt, hatte oft kalte Hände und konnte mich bei der Arbeit kaum konzentrieren. Mein Blutdruck lag häufig bei 85/55, manchmal sogar darunter.
Anfangs probierte ich typische Hausmittel: mehr Kaffee, Treppen steigen statt Aufzug, mehr Wasser trinken. Aber das half nur kurzfristig – spätestens nachmittags fiel ich in ein Energieloch. Mein Hausarzt meinte nur: ‘Freuen Sie sich – niedriger Blutdruck ist besser als hoher.’ Ich fühlte mich unverstanden.
Irgendwann begann ich, mich selbst intensiv mit der Thematik zu beschäftigen. Ich las medizinische Artikel, suchte nach Studien und hörte auf Podcasts von Kardiologen. Eine Erkenntnis war besonders entscheidend: Mein Körper hatte kein kurzfristiges Kreislaufproblem – sondern eine chronische Regulationsstörung.
Ich stellte meine Tagesroutine komplett um. Morgens mache ich jetzt direkt nach dem Aufwachen im Bett einfache Atemübungen (4 Sekunden einatmen, 7 Sekunden halten, 8 Sekunden ausatmen) – das beruhigt mein Nervensystem und aktiviert den Kreislauf. Danach trinke ich ein großes Glas kaltes Wasser mit einer Prise Salz – mein systolischer Wert steigt danach oft um 10 mmHg.
Auch in der Arbeit plane ich meine Aufgaben nun rhythmischer: Kein langes Sitzen ohne Pause, und bei ersten Anzeichen von Schwindel gehe ich sofort ein paar Schritte oder mache Fuß- und Beinübungen unterm Tisch. Ich habe außerdem angefangen, Kompressionsstrümpfe zu tragen – vor allem bei warmem Wetter oder wenn ich weiß, dass ich viel stehen muss.
Zusätzlich achte ich auf regelmäßige kleine Mahlzeiten, mit Eiweiß und gesunden Fetten – keine riesigen Pasta-Teller mehr, denn die haben früher immer meinen Blutdruck nach dem Essen absacken lassen.
Nach 6 Wochen fühlte ich mich zum ersten Mal seit Jahren wieder klar im Kopf. Ich konnte wieder strukturiert arbeiten, Sport machen und war endlich nicht mehr abhängig vom nächsten Kaffee oder Zucker.
Heute weiß ich: Niedriger Blutdruck ist nicht harmlos – aber er ist beherrschbar. Und vor allem: Man muss seinen Körper ernst nehmen. Nicht jeder Arzt sieht das Problem sofort – aber mit Wissen, Selbstbeobachtung und etwas Konsequenz kann man sehr viel verändern.“
Marc Schulz, 39 Jahre, IT-Berater aus Berlin

„Ich war über Jahre hinweg ständig müde und ausgelaugt – ohne zu wissen, warum. Besonders in Meetings wurde mir oft schwindelig, mein Blick verschwamm, und manchmal bekam ich sogar kalte Schweißausbrüche. Als ich meinen Blutdruck regelmäßig zu messen begann, stellte ich fest: Er lag fast immer unter 90/60.
Zuerst dachte ich, das sei vielleicht normal für mich – ich bin schlank, sportlich, Nichtraucher. Aber das Gefühl, nicht mehr richtig leistungsfähig zu sein, wurde immer stärker. Ich hatte keinen Antrieb mehr für Sport, war gereizt, konnte mich kaum konzentrieren.
Mein Hausarzt meinte, das sei wahrscheinlich konstitutionell bedingt. Doch ich wollte nicht akzeptieren, dass ich mich mit Anfang 40 wie ein leerer Akku fühlen sollte. Also begann ich, gezielt Gegenmaßnahmen zu ergreifen.
Zunächst achtete ich auf eine konstante Flüssigkeitszufuhr – mindestens 2,5 Liter täglich, davon ein Teil mit etwas Salz versetzt. Ich begann, jeden Tag mit einem großen Glas Wasser und einer kurzen Stretching-Routine zu starten. Außerdem stellte ich meine Ernährung um: kleinere Mahlzeiten, mehr Eiweiß, mehr Mineralstoffe, weniger Zucker.
Was mir besonders geholfen hat, war gezieltes Kreislauftraining – nicht Marathon, sondern regelmäßiges schnelles Gehen, Treppensteigen, Radfahren zur Arbeit. Und ich lernte, auf meine Körpersignale zu hören: Wenn mir schwindelig wurde, setzte ich mich sofort hin, spannte meine Beinmuskeln an, atmete ruhig.
Nach etwa zwei Monaten war ich wie ausgewechselt. Ich hatte wieder Energie, mein Kopf war klar, meine Hautfarbe besser. Mein Blutdruck liegt zwar immer noch bei 95/65 – aber ich habe keine Beschwerden mehr.
Heute weiß ich: Niedriger Blutdruck ist nicht einfach ‘gesund’. Wenn er Symptome macht, muss man handeln. Und das geht – auch ohne Medikamente, wenn man seinen Körper kennt und ihn konsequent unterstützt.“
Sabrina L., 36 Jahre, Krankenschwester aus Düsseldorf

„Ich arbeite im Schichtdienst – Tag, Nacht, Früh, Spät. Und lange Zeit dachte ich, meine Kreislaufprobleme seien einfach Teil des Jobs. Nach der Nachtschicht wurde mir regelmäßig schwindelig, besonders beim schnellen Aufstehen. Einmal bin ich sogar im Pausenraum kurz ohnmächtig geworden – zum Glück saß ich da schon.
Mein Blutdruck lag häufig bei 88/56. Ich kannte das natürlich als Krankenschwester, aber ich dachte trotzdem: Solange ich jung bin, ist das nicht schlimm. Doch die Symptome wurden häufiger. Ich fror selbst im Sommer, hatte blasse Haut und war oft gereizt, obwohl ich genug schlief.
Erst eine Kollegin hat mir geraten, das ernster zu nehmen. Ich begann, meinen Tagesablauf bewusster zu strukturieren – vor allem zwischen den Schichten. Vor der Arbeit trinke ich jetzt ein Glas Wasser mit einem Teelöffel Traubenzucker und einer Prise Salz. Ich achte darauf, nach dem Aufstehen nicht sofort zu stehen, sondern erst kurz im Bett zu sitzen und mich zu dehnen.
Außerdem trage ich bei langen Schichten Kompressionsstrümpfe, auch wenn ich sie früher nur alten Patienten empfohlen habe. Ich esse regelmäßig kleine Mahlzeiten – viel Gemüse, Brühe, Hülsenfrüchte – und habe den Kaffee von drei Tassen auf eine reduziert, dafür aber den Wasserkonsum auf 3 Liter erhöht.
Seitdem sind die Kreislaufprobleme fast komplett verschwunden. Ich habe gelernt, wie stark kleine Routinen helfen können – auch ohne Medikamente. Und ich verstehe jetzt auch meine Patientinnen mit Hypotonie viel besser, denn ich weiß, wie es sich anfühlt, wenn der Kreislauf nicht mehr mitspielt.“
Fazit
Niedriger Blutdruck mag für viele Menschen harmlos erscheinen, doch die Wissenschaft zeigt klar: Wenn Symptome auftreten oder bestimmte Risikogruppen betroffen sind, kann Hypotonie das Leben stark beeinträchtigen. Entscheidend ist, die individuellen Ursachen zu erkennen, gezielt gegenzusteuern und den eigenen Körper ernst zu nehmen. Studien, Erfahrungsberichte und klinische Beobachtungen liefern ein klares Bild: Hypotonie ist therapierbar – oft sogar ohne Medikamente, wenn Lebensstil, Ernährung und Tagesrhythmus konsequent angepasst werden.
Wer regelmäßig unter Schwindel, Müdigkeit oder Kreislaufbeschwerden leidet, sollte seinen Blutdruck ernsthaft beobachten und nicht vorschnell mit „guten Genen“ abtun. Denn mit dem richtigen Wissen und einfachen Maßnahmen lässt sich die Lebensqualität deutlich steigern – und Risiken können frühzeitig vermieden werden.
FAQ
Wie fühlt sich niedriger Blutdruck an?
Viele Betroffene berichten von Benommenheit, Schwindel beim Aufstehen, kalten Händen, Konzentrationsstörungen und schneller Erschöpfung. Oft treten diese Symptome schleichend auf und werden anfangs nicht ernst genommen.
Wann ist niedriger Blutdruck gefährlich?
Wenn Symptome wie Ohnmacht, Schwarzwerden vor Augen, Brustenge oder neurologische Ausfälle auftreten, sollte man umgehend ärztliche Hilfe aufsuchen. Besonders gefährlich wird es bei systolischen Werten unter 90 mmHg in Kombination mit hoher Herzfrequenz.
Was kann man sofort bei Schwindel tun?
Beine hochlagern, ruhig atmen, kaltes Wasser trinken oder isometrische Übungen (Beinpressen, Faustballen) durchführen. Diese Maßnahmen helfen, den Blutdruck kurzfristig zu stabilisieren.
Warum hilft kaltes Wasser am Morgen?
Ein Glas kaltes Wasser aktiviert den Sympathikus, der die Blutgefäße verengt und so den Blutdruck steigert. Die Wirkung kann bis zu 15 mmHg betragen.
Wie wirkt sich Salz auf den Blutdruck aus?
Salz erhöht das Blutvolumen, was den Blutdruck anheben kann – sinnvoll bei Hypotonie, aber nur unter ärztlicher Aufsicht. Zu viel Salz kann bei anderen Erkrankungen schädlich sein.
Ist Kaffee ein guter Blutdruck-Booster?
Kurzfristig ja, aber bei häufigem Konsum kann sich eine Toleranz entwickeln. Außerdem kann Koffein Unruhe oder Herzrasen verursachen. Eine Tasse pro Tag, idealerweise morgens, ist meist unproblematisch.
Welche Rolle spielt Bewegung?
Regelmäßige Bewegung stärkt die Gefäßelastizität und das Kreislaufsystem. Besonders hilfreich: moderates Ausdauertraining und venenaktivierende Übungen wie Fußwippen oder Kniebeugen.
Kann niedriger Blutdruck zu Depressionen führen?
Ja, langfristige Unterversorgung des Gehirns mit Sauerstoff kann psychische Symptome wie Antriebslosigkeit und Reizbarkeit fördern – insbesondere bei chronischer Hypotonie.
Gibt es Medikamente gegen niedrigen Blutdruck?
Ja, z. B. Midodrin oder Fludrocortison. Diese sollten aber nur bei starker Einschränkung der Lebensqualität und nach sorgfältiger Diagnostik eingenommen werden.
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